Erkundungsflüge

Entwarnung nach Felssturz und Mure im Kötschachtal

Salzburg
26.07.2024 13:00

Nach dem Felssturz in Neukirchen, der die Stockeralm knapp verfehlte, beurteilte Landesgeologe Gerald Valentin am Freitagvormittag die Lage aus der Luft. Und flog zu einem weiteren Gefahrenherd: Im Kötschachtal bei Bad Gastein war am Sonntag eine Mure abgegangen. 

„Das gelöste Felsmaterial hat sich nicht weit Richtung Tal bewegt. Mit der großen Staubwolke war alles eingenebelt. Dadurch hat es noch gewaltiger ausgeschaut, als es eigentlich war“, so Landesgeologe Gerald Valentin nach dem Flug über die Stockeralm bei Neukirchen am Freitag. Seine Einschätzung: „Es sind keine Sicherungsmaßnahmen notwendig. Wir können Entwarnung geben.“

Felswand fällt steil ab
In dem Bereich ragt eine rund 150 Meter hohe Felswand auf, die senkrecht abfällt. Darunter liege ein mittelsteil geneigter Boden, so der Geologe. Die Felsmasse, die sich am Mittwochabend abgelöst hatte, schätzt er auf rund 250 Tonnen. Bei Regen wäre der Felssturz vermutlich kaum aufgefallen.

Ursache dafür ist ein natürlicher Erosionsprozess, der durch die regenreiche Witterung der letzten Wochen leicht beschleunigt wurde. Die Stockeralm liege aber leicht versetzt zur Wand, sodass keine unmittelbare Gefahr bestehe, heißt es.

Der Gletscher ist auf ein Drittel geschrumpft. (Bild: Gerald Valentin)
Der Gletscher ist auf ein Drittel geschrumpft.

Gletscherschmelze löste Mure im hinteren Kötschachtal aus
Der Landesgeologe besichtigte am Freitag einen weiteren Gefahrenherd: Im hintersten Teil des Kötschachtales bei Bad Gastein war am Sonntag eine Mure abgegangen. Die Geröll- und Erdmassen hatten sich nach massiven Regenfällen von den steilen Südhängen unter dem 2434 Meter hohen Glaserer gelöst. 

Mure im Kötschachtal: Der Alpenhaus Prossau war nicht in Gefahr.  (Bild: Alpengasthaus Prossau)
Mure im Kötschachtal: Der Alpenhaus Prossau war nicht in Gefahr. 

Ursache ist dort die Gletscherschmelze: Das Tischlerkarkees ist in den letzten Jahren auf rund ein Drittel der Fläche abgeschmolzen. Was dort bleibt, ist blanker Fels. Regen, der auf den Bereich einprasselt, kommt schneller ins Tal, transportiert Schuttmassen mit und kann Schäden anrichten. „Das zeigt, wie verwundbar das Hochgebirge jetzt ist“, so Valentin. 

Vor acht Jahren gab es in dem Bereich schon einmal einen massiven Murenabgang, wo Millionen von Kubikmetern Stein und Schotter ins Tal donnerten. 

Das Alpenhaus Prossau war nach dem Murenabgang vom Sonntag vorübergehend geschlossen, aber nicht in Gefahr. „Jetzt haben wir wieder normalen Betrieb“, so der Wirt. 

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