EZB-Stresstest zeigt:

Banken gegen Hackerangriffe unzureichend gerüstet

Web
26.07.2024 12:54

Banken im Euroraum müssen laut Europäischer Zentralbank noch mehr Vorbereitungen treffen, um im Ernstfall erfolgreiche Hackerangriffe von Kriminellen zu bewältigen. Ein Stresstest zeige, „dass Banken über Reaktions- und Sanierungsmechanismen verfügen, aber es bleiben verbesserungswürdige Bereiche.“

Dies teilte die EZB am Freitag mit. Nähere Einzelheiten dazu nannte sie allerdings nicht. Die im Stresstest gewonnenen Ergebnisse sollen in die jährliche Bankenprüfung einfließen. Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Überwachung der Großbanken im Euroraum zuständig.

„Die Bedeutung der Cyber-Resilienz für den Schutz unseres Bankensektors kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, erklärte EZB-Bankenaufseherin Anneli Tuominen am Freitag in einem Blog-Beitrag zu dem Stresstest.

Störungen im Tagesgeschäft
Dessen Szenario sah laut den Bankenwächtern vor, dass ein erfolgreicher Hackerangriff zu Störungen im Tagesgeschäft der Banken führt. Dann sollten die Geldhäuser unter anderem ihre Notfallmaßnahmen zur Wiederherstellung der Geschäftsabläufe prüfen.

Die Aufseher wollten bewerten, wie die Banken einen solchen Angriff bewältigen können. Wie gut sie gerüstet sind, um Hackerangriffe zu verhindern, wurde nicht geprüft. 109 Institute nahmen an dem Stresstest teil. 28 Banken wurden noch genauer untersucht.

Erhebliches Schadenspotenzial
Cyber-Attacken und Lücken in der Datensicherheit können in der Finanzbranche erheblichen Schaden anrichten. Bankenaufseher weisen angesichts der gestiegenen geopolitischen Risiken schon seit längerem auf eine zunehmende Zahl von Hackerattacken in der Finanzbranche hin. Aus ihrer Sicht gibt es einen regelrechten Wettlauf zwischen einer organisierten kriminellen Industrie und der Verteidigung gegen sie.

Veraltete IT-Infrastruktur
Zu den Schwachstellen gehört unter anderem, dass die IT-Infrastruktur bei vielen Instituten nicht auf dem neusten Stand ist, was sie anfällig macht für Hackerangriffe. Auch die Entwicklung, dass Banken in den vergangenen Jahren verstärkt dazu übergegangen sind, IT-Funktionen an Drittunternehmen auszulagern, erhöht die Angriffsflächen.

Dazu gehört etwa die zunehmende Nutzung von Cloud-Dienstleistungen, bei denen Daten nicht mehr auf eigenen Servern gespeichert werden und auch Internetanwendungen von den Cloud-Dienstleistern bereitgestellt werden.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right