Video führte zu Tätern

Bandenkrieg: 19-Jähriger wollte Kopf abschneiden

Wien
26.07.2024 14:37

Nachdem zwei weitere Verdächtige (19 und 34 Jahre alt) in Wien im Zusammenhang mit den Gewalt-Orgien im Anton-Kummerer-Park und am Bahnhof in Meidling festgenommen wurden, sind nun weitere Details zum Tathergang bekannt.

Ausgangspunkt des Ganzen war die Nacht auf den 6. Juli im Anton-Kummerer-Park in der Brigittenau. Junge Männer aus Syrien und Tschetschenien hatten sich damals dort versammelt und waren gegen 21.45 Uhr mit Holzlatten, Pfeffersprays, Messern und Schusswaffen aufeinander losgegangen, drei Personen wurden verletzt.

Einer von ihnen war ein Bekannter des 19-Jährigen, der im Brustbereich verwundet wurde. Der 19-Jährige selbst dürfte von einem vom Asphalt abprallenden Projektil am Daumen getroffen worden sein, das ein Tschetschene mit einer Schusswaffe abgefeuert hatte.

Der Tatort Anton-Kummerer-Park nach der Schießerei Anfang Juli. (Bild: klemens groh)
Der Tatort Anton-Kummerer-Park nach der Schießerei Anfang Juli.
(Bild: Gerhard Bartel)

Messer in Lokal gezogen
Um sich dafür zu rächen, sollen der 19-Jährige und der 34-Jährige unmittelbar nach der Schießerei in ein Lokal am Leipziger Platz gelaufen sein, in dem sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Tschetschenen aufhielten. Der 19-Jährige zog ein Messer und soll sinngemäß gerufen haben, er werde im Namen Allahs jetzt jemandem den Kopf abschneiden. Er soll dann auch auf einen Tschetschenen losgegangen sein, der im Zuge der Tätlichkeiten zu Boden ging. Es soll ihm aber nicht gelungen sein, auf den Mann einzustechen.

Überwachungskamera im Lokal
Dank Bildern aus der Überwachungskamera im Lokal kam man den beiden Syrern auf die Spur. Sie konnten vom Landeskriminalamt Wien und dem Bundeskriminalamt ausgeforscht werden.

In der darauf folgenden Nacht hatte es in der Brigittenau eine weitere Schlägerei zwischen den verfeindeten Gruppierungen gegeben, in der übernächsten Nacht wurden dann am Bahnhof Meidling vier Männer niedergestochen bzw. -geschlagen und schwer verletzt.

U-Haft verlängert
Gegen beide Verdächtige wurde am Freitag U-Haft verhängt. Es bestehe Tatbegehungs- und Fluchtgefahr, teilte Gerichtssprecherin Christina Salzborn mit. Im Zusammenhang mit der Schießerei im Anton-Kummerer-Park sitzt bereits seit knapp zwei Wochen ein 29-jährige Tschetschene in U-Haft. Diese wurde um weitere vier Wochen bis zum 22. August verlängert. Er soll in seinem BMW mehrere Landsmänner an den Tatort gebracht haben.

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