Personal wird abgebaut, Arbeitsstunden werden reduziert, interne Kurzarbeitsmodelle gestartet – immer mehr Unternehmen kommen aufgrund der Nachfragerückgänge der letzten Wochen und Monaten unter Druck. Vor allem für heimische Industriebetriebe wird‘s immer schwieriger.
Die boomende Luftfahrtindustrie, die von steigenden Produktionszahlen der verschiedensten Flugzeugtypen geprägt ist, macht der AMAG Freude, dagegen ist der Automobilbereich von Unsicherheiten geprägt, was sich auch in den Halbjahreszahlen des Aluminiumerzeugers wiederspiegelte.
„Angesichts der schwierigen Marktlage, der hohen KV-Abschlüsse, der hohen österreichischen Energiekosten manövriert die AMAG sehr gut durch die raue See“, betont Vorstandschef Helmut Kaufmann. Die Beschäftigtenzahl bei den Innviertlern bewegt sich auf stabilem Niveau über der 2200-Mitarbeiter-Marke. Einschnitte, wie es sie etwa bei Hammerer Aluminium Industries heuer schon gab, sind bei der AMAG aus heutiger Sicht kein Thema.
Der Sinn eines Green Deal kann nicht sein, dass die Industrie aus Europa abwandert – da ist dem Klima nicht geholfen und den Menschen und der Wirtschaft geschadet.
Markus Achleitner (ÖVP), Oberösterreichs Wirtschafts-Landesrat
Personalaufbau bei AMAG heuer sogar noch möglich
„Wir werden keine einschneidenden Personalkürzungen vornehmen müssen, wenn das verbleibende Jahr nach Plan verläuft“, sagt Kaufmann. Man gehe sogar davon aus, dass man heuer noch neue Mitarbeiter an Bord holen werde.
Dass derzeit viele Firmen Einschnitte vornehmen und sogar Produktionen ins Ausland verlagern, stimmt Kaufmann nachdenklich: „Da gibt es nichts schönzureden. Österreich hat ein Problem – das wird sich auch mit einer 32-Stunden-Woche nicht lösen lassen.“
„Aus dem Markt gepreist“
Die gestiegenen Kosten, hohe Lohnabschlüsse, all das sorgt dafür, dass man im internationalen Wettbewerb den Anschluss verliert. „Aus dem Markt gepreist“, nennt Oberösterreichs Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) die Situation, die der Industrie zu schaffen macht.
Und weiter: „Um wirklich wieder auf Kurs zu kommen, benötigt es rasch mehr als nur gut gemeinte Absichtserklärungen. Wir brauchen eine Politik, die eine erfolgreiche Entwicklung der österreichischen Industrie ermöglicht. Der Tourismus allein wird uns nicht retten.“
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