Harte Kritik an ÖBB

Aufstand wegen Chaos bei Zügen: „So geht‘s nicht!“

Niederösterreich
27.07.2024 05:50

Ausfälle, Verspätungen! Und die Pendler bleiben auf der Strecke. Jetzt platzt dem niederösterreichischen Verkehrslandesrat der Kragen. Was Udo Landbauer den Bahn-Managern zu sagen hat.  

Udo Landbauer ist zornig. Und dieses Gefühl verbindet ihn mit tausenden Bahnpendlern in Niederösterreich. Denn Verspätungen und Zugausfälle scheinen derzeit eher Alltag denn Ausnahme zu sein. „Vor allem auf der Franz-Josefs-Bahn hat die Qualität des ÖBB-Angebots einen neuen Tiefpunkt erreicht“, poltert der Verkehrslandesrat (FPÖ). Und Landbauer sagt klipp und klar: „Dieser Zustand ist inakzeptabel und unseren Pendlern nicht zumutbar!“

Pendler verpassen Anschlüsse
Was Landbauer so auf die Palme bringt: „Das Chaos bei der Bahn kostet die betroffenen Landsleute viel Nerven, Zeit und auch Geld.“ Weil wegen Verspätungen und Zugausfällen die Anschlüsse an andere Bahn- oder Buslinien nicht passen, steigen Pendler oft schon auf das Auto um.

Landbauer ist sauer, weil  „die Qualität des ÖBB-Angebots einen neuen Tiefpunkt erreicht.“ (Bild: SEPA.Media | Martin Juen)
Landbauer ist sauer, weil  „die Qualität des ÖBB-Angebots einen neuen Tiefpunkt erreicht.“

Heimfahrt dauert oft länger
Massive Probleme mit dem Baustellenfahrplan ortet der Verkehrslandesrat auch auf der Südbahnlinie: „Da sind dann vor allem die Anschlüsse an Regionalbahnen nach Aspang, Puchberg oder Gutenstein betroffen, mit denen die Pendler abends nach Hause fahren wollen.“

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Es liegt uns stets am Herzen, unsere Fahrgäste sicher und verlässlich ans Ziel zu bringen. Jeder nicht pünktliche Zug oder gar Ausfall stört daher die ÖBB genauso wie unsere Fahrgäste.

DI Christopher Seif, ÖBB-Pressesprecher für Niederösterreich

Bahnausbau: Marathon statt Sprint
„Die Pünktlichkeitswerte sind gegenüber dem Vorjahr zwar gesunken, liegen aber in der Ostregion immer noch bei 92 Prozent“, hält Bahnsprecher Christopher Seif dagegen. Und immerhin werde in dieser Region „mehr als die Hälfte des österreichischen Personennahverkehrs auf der Schiene abgewickelt“. Oft seien Verspätungen auf externe Ereignisse wie Verkehrsunfälle oder Personen auf den Schienen zurückzuführen. Zudem würden derzeit Milliarden in die Infrastruktur investiert: „Das Bahnnetz für die Mobilitätswende zu rüsten, ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, sagt Seif. Bauarbeiten lege man in den Sommer, weil dies die „frequenzschwächere Zeit“ ist.

Verbesserungen gefordert
Landbauer fordert vom ÖBB-Management rasche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Pendler: „Das geht so nicht! Auch im Baustellen-Sommer muss es möglich sein, einen Fahrplan ordentlich abzuwickeln.“

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