Frau mit Zivilcourage

Hund im heißen Auto: „Polizei hat nicht geholfen“

Steiermark
27.07.2024 06:00

Für Empörung sorgt ein Fall in Kapfenberg: Ein Steirer sperrte seinen Hund bei Mittagshitze in den Kofferraum – „aber Polizisten halfen nicht“.

„Der Hund hat nicht gebellt – er hat geschrien, als er endlich aus seinem Gefängnis raus durfte!“ Fassungslos schildert uns eine Leserin ihr entsetzliches Erlebnis letzte Woche in Kapfenberg. Vor einem Geschäft habe ein Auto geparkt, in den Kofferraum gesperrt war ein Schäferhund.

„Ich hab den Besitzer darauf aufmerksam gemacht, dass er den aufmachen soll – hat er aber nicht.“ Es folgte eine verbale Auseinandersetzung, andere Passanten hätten Partei für die Frau ergriffen, die Polizei gerufen. Die sei – nach längerer Zeit – auch gekommen. Aber sie hätte nichts gemacht.

Was tun im Ernstfall?

Zivilcourage ist gefragt, wenn man ein Tier im Auto leiden sieht – bei der aktuellen Hitze können zudem Minuten über Leben und Tod entscheiden. Ob man im Notfall eine Scheibe einschlagen darf? Wir haben nachgefragt.

  • Was tun, wenn ein Hund in Not, der Besitzer aber nicht auffindbar oder einsichtig ist? 
    Nicht wegschauen! Im Ernstfall umgehend die Polizei über den Notruf 133 wählen, die Vermittlung eruiert die nächste verfügbare Streife.
  •  Darf ich eine Autoscheibe einschlagen?

Die Polizei rät davon ab, weil die Problematik um Sachbeschädigung folgen könnte. Freilich, das betonen Tierfreunde auch auf sozialen Medien immer, würden das im Ernstfall wohl viele tun.

  • Ist die Exekutive tierfreundlich?

Das zeigten, betont Sprecher Fritz Grundnig, schon die klassischen Fotos, wo Entenfamilien über die Straße geholfen wird. Sensibilisierung dazu erfolge schon im Rahmen der Grundausbildung. 

„Es wurden nur ein Spalt der Fenster geöffnet, der Hundebesitzer durfte weiter einkaufen gehen“, ist die Frau, die beispielgebende Zivilcourage zeigte, fassungslos. „Die Polizei, ‘mein Freund und Helfer‘, ich kann nicht verstehen, dass sie nicht geholfen hat. Im Gegenteil!“

Polizei-Pressesprecher Fritz Grundnig (Bild: Sepp Pail)
Polizei-Pressesprecher Fritz Grundnig

Erhebliche Kritik an der Polizei – da zeigt jemand beherzt Zivilcourage und wird dann von der Exekutive „übergelassen“ – während ein Tier zum Leiden verdammt ist?

Polizeisprecher Fritz Grundnig bestätigt den Vorfall, jedoch wäre der Hund nicht in „besorgniserregendem Zustand“ gewesen, man hätte verhältnismäßig reagiert. Tierfreundlich, betont er, sei die Exekutive. Schon in der Berufsausbildung würde darauf Wert gelegt. Freilich, so schränkt er ein, wäre das Ausmaß individuell.

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