„Wir machen das schon“.Die Dramaturgie kennen wir schon: Ein strenger, mahnender Präsident bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele, ein versöhnlicherer, vorwärtsgerichteter Alexander Van der Bellen wenige Tage später bei der Eröffnung der Festspiele in Salzburg. In Bregenz hatte das der Bundespräsident mit den Worten, „kurz ein bisschen unbequem zu werden“ eingeleitet, um dann das üble „Entweder-Oder“ in Österreich anzuprangern, den Verzicht vieler auf die Zwischentöne. Er kritisierte dort, dass so viele nicht das Gemeinsame, sondern nur das Trennende sehen wollen. Und gestern, kaum eineinhalb Wochen später? Da wollte es Van der Bellen um Optimismus und Zuversicht gehen. Es stünden viele Entscheidungen in unserem Land an, dabei sollten wir nicht voll Angst, sondern voll Zuversicht entscheiden. Wörtlich meinte er: „Wir sind Österreich. Wir machen das schon!“ Eine Zuversicht, die ansteckt?
Keine Zuversicht.So viel ist sicher: Der Bundespräsident regt nicht nur an, er regt auch viele auf. Auf krone.at fanden sich binnen kurzer Zeit zum Bericht über die Festspielrede viele hundert Kommentare. Und, das überrascht wahrscheinlich wenig: Da gewinnen die Aufgeregten sehr deutlich gegen die Angeregten. „Er hat vom normalen Bürger keine Ahnung“, heißt es da ebenso wie „völlig abgehoben und weltfremd“ oder, besonders böse, Vergleiche mit Joe Biden und dem „Blödsinn, den der redet“. „Der lebt in einer Scheinwelt“ heißt es ebenso wie ein (wenig kryptisches) „entscheiden wir nicht voll Angst. Sondern voll Zuversicht – jawohl, das machen wir im September.“ Es ist eines der wenigen (pseudo-)positiven Postings. Alles so trübe im Land? „Schauen Sie positiv in die Zukunft?“ stellten wir begleitend zur Zuversichts-Rede des Bundespräsidenten als „Frage des Tages“. Was glauben sie, wie das ausging? Nur vier von zehn bleiben optimistisch. Ein trübes Stimmungsbild!
Kommen Sie gut durch den Samstag!
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