Tödliche Gefahr?

Bären-Angst ist zurück: Europa auf dem Prüfstand

Ausland
27.07.2024 19:00

Sie sehen süß aus, doch immer öfter werden sie für Menschen zur tödlichen Gefahr. Italien, die Slowakei und Rumänien gehen mittlerweile scharf gegen Braunbären vor. Tierschützern sind die Maßnahmen jedoch zu übertrieben.

Die wachsende Bärenpopulation in Europa führt zu immer mehr Begegnungen zwischen Mensch und Tier. Vor allem in der norditalienischen Provinz Trentino ist die Besorgnis über eine zunehmende Bedrohung durch Braunbären groß. Die Angst wurde jüngst durch den Angriff einer Bärin auf einen französischen Touristen verstärkt.

„Kj1“ wurde mittlerweile in der Region Alto Garda mit einer Falle eingefangen, mit einem Funkhalsband versehen und wieder freigelassen. Die Bärin ist schon früher auffällig geworden. Der Angriff auf den Touristen, der nur knapp überlebte, hat aber neue Diskussionen über die Sicherheit in der Region und die Auswirkungen auf den Tourismus ausgelöst.

Italien sieht Abschüsse als Schutz für den Tourismus 
Nach dem Vorfall hat sogar das deutsche Außenministerium eine Warnung herausgegeben und Reisende aufgefordert, besondere Vorsicht walten zu lassen, insbesondere in abgelegenen Waldgebieten.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)
(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Im Trentino selbst wird nun diskutiert, die Bärenpopulation durch regulierte Abschüsse zu kontrollieren, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Doch Tierschützer laufen Sturm gegen Abschusspläne: Solche Maßnahmen seien oft überhastet und würden ohne Beweis für die Gefährlichkeit der betroffenen Tiere ergriffen.

Mehrere Verletzte in der Slowakei
Auch in der Slowakei geht in der Bevölkerung die Angst um. Nicht unbegründet: Die Bilder des Bären, der in Liptovský Mikuláš außer Rand und Band durch die Straßen stürmte und fünf Menschen verletzte, gingen viral. Die Stadt verhängte den Ausnahmezustand, jagte dem Tier mit biometrischen Drohnen-Scans hinterher und ließ es erschießen.

Bärenhochburg Rumänien verdoppelt die Jagdquote 
Den jüngsten Schritt setzte jedoch Rumänien. Dort hatte ein Bär eine 19-jährige Wanderin auf einem beliebten Wanderweg in den Karpaten getötet, als sie und ihr Freund versuchten, vor dem Tier zu fliehen.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Das Land beherbergt die größte Braunbärenpopulation in Europa mit geschätzten 6000 bis 7000 Tieren. Angesichts dieser hohen Zahl und der zunehmenden Konflikte zwischen Menschen und Bären haben die rumänischen Behörden die Abschussquote für Bären nun drastisch erhöht.

Für 2024 wurde die Quote von 220 auf 481 Bären mehr als verdoppelt. Aber auch hier löste die Maßnahme Kontroversen aus: Einige Experten und Naturschutzgruppen sind der Meinung, dass diese Vorgehensweise das Problem nicht löst und die Population gefährdet.

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