Lugner im Gespräch

Letztes „Krone“-Interview: „Grabstein bestellt“

Zwei Wochen vor seinem Tod – und zwei Tage nach seiner Herz-OP – sprach Richard Lugner (91) in seiner Döblinger Villa mit Conny Bischofberger über seine Gedanken vor der Narkose, den Hausbesuch von Putins Arzt, Rollstuhl-Rallyes im Garten und einen Grabstein aus rotem Granit.

Dieses Interview wurde Ende Juli geführt. 

Der Mann ist ein medizinisches Phänomen. 12 Tage nach einer Herzklappen-Operation im Wiener AKH hüpft der bald 92-Jährige bei unserem Treffen bei ihm zu Hause schon wieder putzmunter auf Krücken herum. Der Rollstuhl, in dem man den Society-Löwen bei der Mörbisch-Premiere sah, steht draußen am Pool. Mit ihm dreht Richard Lugner regelmäßig seine Runden im Garten.

Fit wie ein Turnschuh: Die Rollstuhl-Rallye im Garten ist Lugners Physiotherapie.

(Bild: Holl Reinhard/Reinhard Holl)

„Ich hatte ja auch einen angeknacksten Lendenwirbel“, erzählt er und zeigt auf seinen Gurt, „da ist jetzt Mobilisierung angesagt.“ Auf dem Sofa haben es sich schon zwei Katzen gemütlich gemacht, die Frau Lugner Nummer sechs mit in die Ehe gebracht hat. Also bittet uns der Hausherr ins Esszimmer. An der Wand hängt ein Gemälde von Wolfgang Hutter, auf dem Tisch steht ein üppiger Rosenstrauß.

Lugner trägt Dreitagesbart und ein dunkelblaues Prada-Polo. Wenn sein Handy klingelt, und das ist so alle zehn Minuten der Fall, hebt er ab und flüstert freundlich: „Ich bin beschäftigt. Melde mich in einer Stunde.“ Nur seine Kurzatmigkeit deutet auf die schwere Herz-Operation hin, die er sechs Wochen nach seiner Hochzeit über sich ergehen lassen musste. Die Haushälterin, die er amikal „unser Mädel“ nennt, serviert Herztabletten zu Kaffee mit Lindt-Kugeln und wenn Lugner zu einer längeren Geschichte ausholt und dabei gestikuliert, klickt seine stählerne Breitling auf dem Glastisch.

„Krone“: Herr Lugner, Ihre Ex-Frau Mausi ließ verlauten, man mache sich große Sorgen um Sie. Muss man sich Sorgen machen?