Gibt‘s eine Medaille?

Olympia: Zwei perfekte Pläne für Raubzug in Paris

Olympia
27.07.2024 07:46

Anna Kiesenhofer und Christina Schweinberger wissen, wie sie heute im Einzelzeitfahren den großen Favoritinnen die Show stehlen können.

Anna Kiesenhofer hat es noch genau in Erinnerung, wie sie sich vor dem Rad-Straßenrennen in Tokio gefühlt hat: „Ich saß unter einem Baum im Schatten, kam mir ganz klein vor. Die anderen Fahrerinnen wirkten so viel professioneller, das hat mich total eingeschüchtert.“ Aber dann fuhr sie allen auf und davon, holte historisches Gold.

Anna Kiesenhofer (Bild: Verena Kaiser)
Anna Kiesenhofer

Im heutigen Einzelzeitfahren in Paris, das über 32,4 Kilometer von der Esplanade des Invalides zum Ziel an der Pont Alexandre III führt, traut sich Kiesenhofer viel zu: „Ich hatte eine Top-Vorbereitung, die Voraussetzungen sind gut.“

Sie optimierte ihr Material im Windkanal in Silverstone, zog stets gesund den Trainingsplan voll durch, arbeitete mit einem Mentaltrainer am Verschieben von Grenzen: „Grob gesagt ging es darum, wie ich mir noch mehr wehtun kann.“

Die Strecke? „Es ist ein Privileg, im Herzen von Paris zu fahren. Aber die Sehenswürdigkeiten blende ich aus, da bin ich im Tunnel. Ein paar Kurven weniger wären gut, auf die 300 Meter lange Kopfsteinpassage könnte ich verzichten.“ Die Mathematikerin hat alles perfekt geplant: „Im Einzelzeitfahren zählt jeder Kilometer. Egal, wo man eine Sekunde liegen lässt, die ist verloren. Man muss von Anfang an konzentriert sein.“ Nur das Wetter kann sie nicht beeinflussen. Dass 22 Grad und Regen angesagt sind, gefällt ihr nicht: „Ich liebe Hitze. Mir liegen 35 Grad und trockener Boden mehr.“

„Fair und schnell“
Auch Christina Schweinberger, die 2023 im Kampf gegen die Uhr bei EM und WM Bronze holte, hat einen perfekten Plan ausgetüftelt. Nach Höhentrainingslagern in Kühtai und in La Plagne fühlt sie sich in exzellenter Verfassung: „Die Top 5 wären mega. Aber Olympia hat eigene Gesetze, vielleicht falle ich auf die glückliche Seite.“

Christina Schweinberger (Bild: GEPA pictures)
Christina Schweinberger

Zur Strecke sagt sie: „Es ist ein Drücker-Kurs, geht zum Glück nie steil bergauf. Die meisten Kurven kann man auf Zug fahren. Aufpassen muss man auf Schlaglöcher.“ Ihr Fazit: „Ein fairer und schneller Kurs.“ Auf dem Chloe Dygert (US), Ellen van Dijk (Hol) und Grace Brown (Aus) favorisiert sind. Aber es ist gut möglich, dass die Österreicherinnen ihnen mit einem Raubzug Show und Medaillen stehlen ...

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