Das Wehrpflicht-Modell habe ausgedient, sagt Glawischnig im "Krone"-Gespräch: "Da bräuchte es doch eine ganz besondere Begründung dafür, dass man jungen Menschen sechs Monate ihres Lebens wegnehmen darf. Künftig sollen die Jugendlichen frei entscheiden können, ob sie freiwillig zum Bundesheer gehen - oder ein Soziales Jahr machen."
"Muss geändert werden"
Das jetzige System sei auch viel zu ungerecht, meint Glawischnig: "Einerseits werden die Präsenzdiener mit nur 301 Euro monatlich abgespeist, andererseits gibt's noch immer sehr teure Pensionsprivilegien. Dieses System muss geändert werden."
Glawischnig spielt hier auf die Pensionskosten der Generalität an: So liegt auch der "Krone" ein Dossier vor, wonach 33 Generäle der Besoldungsgruppe A1 7 bis A1 9 mehr als 7.000 Euro Pension pro Monat beziehen werden - während aber gleichzeitig kaum Geld für die Ausbildung der Rekruten und für Ausrüstung vorhanden ist.
Mit Reform teure Privilegien abschaffen
Von dieser Pensionsregelung profitiert auch Wehrpflicht-Befürworter General Edmund Entacher: Weil er drei Monate länger Dienst machen wollte, stieg sein Bezug am 1.1. von 9.100 auf 9.800 Euro. Geht er im April in Pension, kann er mit einer 8.000-Euro-Rente rechnen.
"Dieser extreme Gegensatz beim Wehrpflicht-Heer passt doch nicht", argumentiert Glawischnig für eine Systemänderung. Und sie bezweifelt nicht, dass die Befragung dafür positiv ausgehen wird: "Auch die SPÖ ist gut unterwegs. Der Kanzler macht das sehr gut. Die Befürworter einer Reform werden die Nase vorne haben."
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