Um 6.00 Uhr morgens klickten die Handschellen! Jener 32-Jährige, der am Samstagabend in Wels einen Porsche geraubt und zerstört hatte, bevor er zu Fuß weiterfloh, wurde von Beamten mit Diensthunden unweit des Unfallorts gestellt und festgenommen. Die „Krone“ kennt die Hintergründe der wilden Jagd.
Wie ein Szenario aus einem Actionfilm oder dem Videospiel „Grand Theft Auto“ klang das, was sich gestern, wie die „Krone“ berichtete, in Wels zugetragen hatte: Gegen 18.30 Uhr hatte ein 58-jähriger Welser in seinem geparkten Porsche Cayenne gesessen und E-Mails gecheckt.
Griff unvermittelt und brutal an
Plötzlich riss ein ihm unbekannter 32-jähriger Welser mit polnischen Wurzeln die Tür des Nobel-SUV auf und schlug dem völlig verblüfften Besitzer ohne jede Vorwarnung mit beiden Fäusten mitten ins Gesicht, riss ihn brutal aus dem Auto, kickte ihm die Beine unter den Füßen weg, sodass der 58-Jährige hart am Boden aufschlug. Damit nicht genug, der brutale Angreifer trat noch mindestens zehnmal auf den überrumpelten Welser ein.
BMW, Hausfassade und Laterne gerammt
Während sich das Opfer vor Schmerzen am Boden wand und Zeugen Fotos machten und die Polizei alarmierten, raste der 32-Jährige nach Startschwierigkeiten mit quietschenden Reifen davon und flüchtete mit dem Porsche über die alte Traunbrücke nach Thalheim. Im dortigen Kreisverkehr dann das Malheur: Ein 52-jähriger Welser, der gerade mit seinem BMW 440i dort unterwegs war, wurde von dem Räuber gerammt, weil er die Kontrolle über den massigen Porsche verloren hatte. Auch die Fassade einer Gärtnerei wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen, bevor an einem Laternenmast vorerst Endstation war.
Wollte nächstes Auto rauben
Von den Auswirkungen seiner Amokfahrt scheinbar gänzlich unbeeindruckt hatte der gebürtige Pole offensichtlich immer noch nicht genug: Er befreite sich aus dem schwer beschädigten Nobel-SUV, und riss die Tür des nächsten Autos auf, um damit seine Wahnsinnsfahrt durch die Stadt fortzusetzen. Doch dieser Lenker wehrte sich, zudem war er angeschnallt, sodass der 32-Jährige ihn nicht vom Fahrersitz zerren konnte.
Anwohner brachte Polizei auf richtige Fährte
Also setzte der Räuber seine Flucht zu Fuß fort. Das hatte eine Großfahndung zur Folge, sogar mit dem Hubschrauber wurde der Amokraser gesucht. Das brachte aber keinen Erfolg – zumindest bis um 6.00 Uhr früh. Kurz davor hatte nämlich ein aufmerksamer Anrainer ganz in der Nähe des Kreisverkehrs in seinem Garten einen fremden Mann sitzen gesehen. Weil er von der Wahnsinnstat bereits gehört hatte, machte er heimlich Fotos, und übermittelte diese den Exekutivbeamten. Weil darauf derselbe Mann erkennbar war, wie auf den Zeugenfotos vom Vorabend, rückten die Uniformierten mit einem Großaufgebot an, um den Verdächtigen dingfest zu machen.
Rannte abermals davon
Doch der wollte noch immer nicht geschlagen geben, und rannte beim Anblick der blauen Uniformen abermals davon, sprang in einen kleinen Bach. Dort wurde er von der Polizei mit Diensthunden gestellt. Auf die Aufforderung, sich zu ergeben, ging er nicht ein, sondern stattdessen auf die Beamten und ihre Diensthunde los. Erst als einer der Polizeihunde den Rabiaten zwei Mal biss, war tatsächlich Endstation. Aktuell wird der 32-Jährige einvernommen.
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