Einfache Öffi-Anfrage

Behörde lässt Bürger 7 Monate auf Antwort warten

Wien
28.07.2024 16:00

Schnelligkeit kann man der MA 18 (Stadtplanung) nicht vorwerfen. Die Beantwortung einer Bürgeranfrage zur neuen Bim-Linie 18 benötigte sieben Monate. Die Anrainer wollen keine Straßenbahngleise in ihre Gasse und baten um Umplanung. Sie orten bewusste Verzögerungstaktik der Stadt.

Diese Geschichte hat zwei Aspekte: Das Schneckentempo einer Behörde bei Bürgeranliegen. Und der Wunsch der Bürger, keine Umkehrschleife der Straßenbahn vor der Haustür zu haben.

Beginnen wir mit dem ersten Teil. Ende Oktober 2023  haben Anrainer der Dr.-Natterer-Gasse in der Leopoldstadt eine Schreiben an die MA 18 (Stadtplanung) gerichtet. Sie hatten durch öffentliche Berichterstattung erfahren, dass die Linie 18 künftig bis zum Stadion geführt wird. Dort soll sie ein Ringerl machen und wieder zurückfahren Die Umkehrschleife soll über die Meiereistraße, Handelskai und eben der Dr.-Natterer-Gasse geführt werden. 

Wartezeit Oktober bis Juni
Die Antwort der Behörde kam Mitte Juni 2024, mehr als ein halbes Jahr später. Die MA 18 entschuldigt sich in ihrer Antwort für die lange Wartezeit und begründet das mit „beschränkten Ressource und der hohen Anzahl der Anfrage“.

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Die lange Bearbeitungsdauer von mehreren Monaten entspricht selbstverständlich nicht unseren eigenen Qualitätsansprüchen.

Aus dem Antwortschreiben der MA 18

Wie viele Anfragen sie genau in diesem Zeitraum hatte und wie das im Vergleich zu anderen Jahren aussieht, will die MA 18 auf „Krone“-Anfrage nicht beantworten. Nur soviel: Man komme den Anfragen so schnell wie möglich nach. Die Bürger orten Hinhaltetaktik. Man hätte wohl Zeit für weitere Vorplanungen gewinnen wollen. 

Lärm, Erschütterungen: Gasse zu schmal für Bim
Gehen wir zum inhaltlichen und damit zu Teil zwei: die Anrainer sehen ihre Straße für viel zu schmal für Bim-Gleise. Es sei eine „winzige“ Wohnstraße mit Kindergarten und Supermarkt. Sie befürchten Lärm, Erschütterungen, weniger Parkplätze und Verkehrsprobleme. 

Dr.-Natterer-Gasse im 2. Bezirk. (Bild: Bartel Gerhard)
Dr.-Natterer-Gasse im 2. Bezirk.

„Warum wird die Schleife nicht auf dem freien Gelände hinter dem Stadion Center gemacht? Oder beim freien Gelände beim geplanten Busterminal“, fragen die Anrainer. Sie haben hunderte Unterschriften für eine Rathaus-Petition gesammelt, die bisher allerdings erfolglos blieb.

Die MA 18 erklärt gegenüber der „Krone“  man habe 18 unterschiedliche Varianten für die Wendeschleife geprüft. Die vorgestellte Lösung sei eben die beste. Die neuen Schienenfahrzeuge seien leise, die Gasse werde dann als Einbahn Richtung Engerthstraße geführt,  mehr Bäume vorgesehen.

„Andere Varianten hätten zu starken Eingriffen in den Grünraum geführt und betriebliche Anforderungen an die Endstelle nicht erfüllt“, heißt es von Seiten der Magistratsdienststelle.

Die Bürger wollen dennoch nicht aufgeben. Sie haben ein Schreiben an den Bürgermeister verfasst mit der Bitte, andere Möglichkeiten prüfen zu lassen. 

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