Tiroler Forscher tüfteln an einer Methode, um Abfall besser und umweltschonend recyceln zu können. Im Fokus steht dabei Kunststoff. Das Land fördert das Projekt.
Die Welt droht im Plastikmüll zu ersticken! Ein düsteres Bild, das durch Zahlen untermauert wird: Derzeit werden weltweit über 460 Millionen Tonnen Kunststoff pro Jahr produziert. Ein Drittel davon für Verpackungen mit sehr kurzer Lebensdauer.
Fast die Hälfte des Plastikmülls wird in Industrienationen wie Österreich erzeugt. Die durchschnittliche Recyclingquote für Kunststoff liegt hierzulande aber noch bei bescheidenen 25 bis 30 Prozent. Bis 2025 müssen laut EU 50 Prozent des Plastiks recycelt werden, bis 2030 sollen es 55 Prozent sein.
Das Tiroler Projekt ermöglicht es, dass die nächste Generation von Forschenden innovative Methoden und Ansätze zur Bekämpfung von Plastikmüll entwickelt.
Cornelia Hagele, Wissenschaftslandesrätin (ÖVP)
Bild: Birbaumer Johanna
Tiroler Forschungsprojekt setzt auf Bakterien
Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es großer Anstrengungen. Ein Tiroler Forschungsprojekt setzt auf Bakterien mit Heißhunger auf Plastik.
Bei dieser Form des Biorecyclings werden Enzyme verwendet – also Proteine von natürlich vorkommenden Bakterien –, um Kunststoffmüll in seine Bestandteile zu zerlegen. Diese Stoffe können dann wieder zu Plastikprodukten verarbeitet werden. In einer stillgelegten Mülldeponie bei Innsbruck werden dafür Mikroben untersucht, die Plastik abbauen.
Parallel sollen gefräßige Bakterien mit Hunger auf Plastik kultiviert und so ein enzymatisches Produkt für den Abbau von Plastikabfall entwickelt werden. Das Land fördert das Forschungsprojekt bis zum Jahr 2026 mit 220.000 Euro.
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