Änderung beim ÖFB

Ära zu Ende: Gregoritsch hört als U21-Teamchef auf

Fußball National
29.07.2024 14:45

Eine Ära geht zu Ende: Werner Gregoritsch hört als ÖFB-U21-Teamchef auf! Das verkündete der 66-Jährige am Montag im Rahmen des ÖFB-Perspektivlehrgangs in Lindabrunn. Das Ende seiner Tätigkeit ist entweder nach dem letzten Spiel in der U21-EM-Qualifikation – oder bei erfolgreicher Quali, nach dem EM-Turnier. Gerüchte über eine Einflussnahme von Teamchef Ralf Rangnick dementierte er unterdessen. 

Der 66-jährige Steirer trat das Amt im Februar 2012 an, nach 111 Länderspielen ist nun Schluss. „Es ist genug, der richtige Zeitpunkt ist jetzt“, kündigte Gregoritsch am Montag an. Schon zuletzt hatten sich Spekulationen über seine ÖFB-Zukunft gehalten. 

Wie lange seine Zeit bei der U21 noch andauert, entscheidet sich am letzten Spieltag der EM-Quali. Die ÖFB-Auswahl muss am 6. September gegen Bosnien und Herzegowina gewinnen und auf Schützenhilfe hoffen. Falls diese Mission erfolgreich verläuft, würde Gregoritsch das Team auch bei der anstehenden EM im Sommer 2025 betreuen.

Highlights einer langen Karriere
Doch schon jetzt wird der 66-Jährige emotional: „In den vergangenen zwölf Jahren habe ich nicht viele Titel holen, aber umso mehr Beziehungen sammeln dürfen“. Im Verlauf seiner Ära haben ganze 54 Spieler ihren Weg von der U21 ins A-Nationalteam gefunden. Er selbst sei dabei immer mit Herz und Seele dabei gewesen, so Gregoritsch. 

Mit der Qualifikation für die Endrunde 2019 gelang eine Premiere, bei der nach der Gruppenphase mit vier Punkten Schluss war. Sicherlich das große Highlight in seiner U21-Karriere, wie der Steirer erklärte. Auch der Sieg gegen Frankreich (2:0) im vergangenen November hat einen besonderen Platz in seinem Herzen. „Da hat mir sogar Legende Arsene Wenger gratuliert“, so Gregoritsch. 

Rangnick hat nichts damit zu tun
ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel erklärte, der Entschluss sei für alle Beteiligten bereits seit eineinhalb Jahren beschlossene Sache. Ein Nachfolger des 66-jährigen Steirers stehe noch nicht fest. Medienberichte, wonach A-Teamchef Ralf Rangnick die treibende Kraft hinter der Ablöse ist, dementierte Schöttel. „Berichte, dass Ralf Rangnick irgendwas damit zu tun hat, sind einfach nicht richtig.“ Der aktuell stattfindende Perspektivspieler-Lehrgang der größten ÖFB-Talente in Enzesfeld-Lindabrunn sei die richtige Bühne, um den Abschied zu verkünden. Schöttel bedankte sich unterdessen bei Gregoritsch für dessen unermüdlichen Einsatz. 

Ralf Rangnick (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Ralf Rangnick

Gregoritsch bezeichnete Berichte über Rangnicks Einflussnahme als „völlig deplatziert“ und betonte die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem deutschen Fußball-Lehrer. Er führte Abnützungserscheinungen als Grund für seine „Fußballpension“ an. „Es ist in den vergangenen Jahren viel Energie und Kraft draufgegangen“, sagte der Steirer. Er erzählte von Schicksals- und Rückschlägen wie einem Herzinfarkt 2020 am Tennisplatz und einer Corona-Erkrankung. „Ich bin froh, dass ich heute gesund hier sitze.“

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