Der angeklagte 52-jährige Niederösterreicher befüllte die aufgeschnittenen Bälle mit Cannabisharz und schleuderte sie über die Anstaltsmauer der Justizanstalt Hirtenberg (NÖ). Er wollte einen „Freund“ beliefern. Doch der Plan scheiterte.
Vor wenigen Wochen saß ein junger Mann im Wiener Landesgericht, der seinen Kompagnon aus dem Gefängnis in St. Pölten befreien wollte, indem er ein Seil über die Gefängnismauer warf, das an seinem Auto angebunden war, und dann losfuhr. Der Häftling schaffte es tatsächlich auf die Mauer, doch dann riss das Seil. Wegen einer ähnlich kreativen Aktion nahm am Montag ein Drogendealer im „Landl“ vor dem Richter Platz.
Der 52-jährige Niederösterreicher handelte laut Staatsanwaltschaft Wien mit einem breiten Angebot an Suchtgiften: Kokain, Amphetamin, THC und Cannabis. Mit Letzterem wollte er offenbar auch Insassen der Justizanstalt Hirtenberg versorgen. „Es war ein falscher Freundschaftsdienst“, erklärt sein Anwalt Christian Werner in der Verhandlung.
Er hat eine Schleuder für Hundespielbälle zu Hilfe genommen, um die Drogen über die meterhohe Gefängnismauer zu werfen.
Rechtsanwalt Christian Werner verteidigte.
Bild: Klemens Groh
Brisanter Inhalt: 106 Gramm Cannabisharz
„Und noch dazu ein blöder“, ergänzt sein geständiger Mandant, der bereits zuvor wegen Drogendelikten verurteilt wurde: „Ich habe mit den Verkäufen meine Sucht mitfinanziert.“
Wie er die Tennisbälle über die meterhohe Gefängnismauer bekommen hat? „Er ist nicht der Athlet schlechthin. Also hat er eine Schleuder für Hundespielbälle zu Hilfe genommen“, sagt Werner.
Beim Empfänger kamen die Cannabisharz-Gramm nicht an – die manipulierten Tennisbälle wurden von Justizwachebeamten entdeckt. Der Richter fällt ein mildes Urteil für den Mann aus Deutsch Wagram, der nach seiner Enthaftung eine Therapie machen will: 16 Monate Haft, nicht rechtskräftig.
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