40 Prozent weniger Hallenplätze trotz Tennisboom: Die Lage der Tennishallen ist laut Salzburger Tennisverband prekär. Mehr öffentliche Stätten werden gefordert. Beim STC in Salzburg bahnt sich demnächst ein kleiner Lichtblick für mehr überdachte Plätze an.
Ganze 40 Prozent weniger Hallenplätze in 15 Jahren: Das ist die traurige Bilanz des boomenden Tennissports in Salzburg. Mit dem Auszug von Gerald Mandl aus dem Anifer Tennispoint wird die Situation verschärft. Der dortige Eigentümer will drei Plätze schließen. Die „Krone“ berichtete.
Landesrat Zauner: „Situation ist sehr bedauerlich“
Jörg Eberhardt, seit Juni neuer Geschäftsführer des Salzburger Tennisverbandes (STV), schildert: „Wir haben im gesamten Land 73 Hallenplätze und im Zentralraum 44. Drei werden fürs Erste in Anif wegfallen, möglicherweise bald auch die restlichen drei.“
Ich denke, es sollte allen Seiten bewusst sein, wie prekär die Hallensituation ist und ich hoffe sehr, dass es uns gemeinsam mit der Politik gelingen wird, das Ruder herumzureißen, damit Tennis über kurz oder lang nicht zum Halbjahressport wird.
Jörg Eberhardt, Geschäftsführer Salzburger Tennisverband (STV)
Viele Spieler mit Abonnements würden ihre Plätze verlieren und schwer Ersatz finden. Trainer wandern nach Gnigl in die neue Traglufthalle ab. Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ) ist die Tragweite bewusst: „Die Situation in Anif ist sehr bedauerlich.“ Bei einer privaten Halle habe das Land keine Handlungsmöglichkeiten.
Politik soll mehr öffentliche Hallen bauen
Ex-STV-Geschäftsführer Erich Mild, selbst 25 Jahre an der Spitze des Verbandes, sagt: „Wir haben seit Jahren einen Boom und verzeichnen jährlich Mitgliederrekorde. Mit den Jahren haben immer mehr Private die Hallen gebaut – drei Viertel der Anlagen sind privat. Die Politik muss die Bereitschaft zeigen, in Infrastruktur zu investieren und öffentliche Hallen zu bauen.“
Seitens des Sportlandesrats heißt es: „Wir fördern die Revitalisierung in Köstendorf, die Sanierung der Halle des 1. Salzburger Tennisclubs (STC) und sind in St. Johann wie auch in Hallein zwecks Förderungen für Sanierungen im Gespräch.“ Neue Projekte seien noch nicht spruchreif.
Neue STC-Traglufthalle ab Winter 25/26 möglich
Einziger Hallen-Lichtblick im Zentralraum: Der STC plant eine Traglufthalle. Präsident Florian Kreibich sagt: „Nach der Dachrenovierung der Tennishalle mit neuer Photovoltaikanlage prüfen wir die Errichtung einer Traglufthalle. Der Naturschutz hat diesbezüglich keine Einwände. Mit einer Traglufthalle könnten wir im Bundesland dringend benötigte Winterturniere austragen.“ Mögliche Inbetriebnahme: Winter 2025/26.
STV-Chef Eberhardt resümiert: „Ich denke, es sollte allen Seiten bewusst sein, wie prekär die Hallensituation ist und ich hoffe sehr, dass es uns gemeinsam mit der Politik gelingen wird, das Ruder herumzureißen, damit Tennis über kurz oder lang nicht zum Halbjahressport wird.“
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