Auf Erwachsenen-Ebene

Erster Titel für Tagger! Trotzdem nur 340 € Prämie

Lilli jubelte mit Fitness-Trainer Sergio Bugada (re.), Doppel-Partnerin Bertacchi und deren Coach.

(Bild: zVg (2))

Lilli Tagger (16) feiert in Viserba (It) im zweiten Anlauf ersten Erwachsenen-Triumph auf ITF-Ebene. Das Preisgeld war dabei trotz hoher Dotation überschaubar. Dabei war die Teilnahme im Doppel zuerst sogar fraglich. Jetzt geht‘s zur Mannschafts-EM nach Tschechien.

Erst 16 Jahre alt – aber Osttirols Tennis-Talent Lilli Tagger durfte bereits über ihren ersten Titel auf der ITF-Tour der Erwachsenen jubeln. In Viserba (It) krallte sich die Lienzerin mit Bertacchi (It) den Titel im Doppel. Das Duo setzte sich im Finale gegen Ibbou/Pace (Alg/It) erst im Match-Tiebreak durch – 6:0, 2:6, 10:5. Für den Sieg beim mit 15.000 € dotierten Turnier gab’s für das ungesetzte, unerfahrene Duo – auch die Italienische Partnerin von Lilli ist erst 17 Jahre alt – aber jeweils nur 340 € Preisgeld.

Tagger (li.) mit Doppel-Partnerin Bertacchi bei der Siegerehrung.

(Bild: zVg)

Schon einmal überraschend im Finale
„Klar ist das nicht die Welt, aber Lilli hat es auch im Doppel echt Spaß gemacht. Es war ein Trost für das frühe Aus in der Einzel-Quali“, meinte Mama Sabine Tagger. Bis dahin war das Antreten im Doppel sogar fraglich gewesen. Am Ende gab’s dort im zweiten Anlauf den Titel. Schon in Ägypten im November 2023 hatte sie es überraschend ins Doppel-Finale geschafft, war knapp gescheitert.

Nach kurzem Stopp in der Heimat geht’s für die 16-Jährige, die ja in Mailand lebt, schon am Dienstag weiter nach Wien. Mit zwei weiteren österreichischen Mädels geht es von dort für den ÖTV zur U16-Team-EM nach Ostrava (Tsch). Im Vorjahr hatte Lilli da mit der U14 Platz drei geholt.

Lilli Tagger machte in Wimbledon auf sich aufmerksam.

(Bild: zVg)

Vom Wimbledon-Auftritt viel gelernt
Für die Lienzerin geht der Höhenflug in diesem Jahr also weiter. Vor dem Turnier in Italien hatte sie ja das Junioren-Grand-Slam-Turnier in Wimbledon beendet, da im Doppel ebenfalls einen Sieg gefeiert. Mit Basiletti (It) hatte sie es durch einen 10:5-Erfolg im Match-Tiebreak in Runde 2 geschafft.

US Open sind das nächste große Ziel
Mitte August geht‘s für Lilli dann nach Kanada – als Vorbereitung auf die US Open. Mit aktuellem Stand – als 58. der Junioren-Rangliste – wäre sie im Hauptfeld wohl gesetzt. „Die endgültige Liste gibt’s aber erst in zwei Wochen“, sagt Lilli, die ja in den besten Händen ist. Alex Vittur, Manager von Jannik Sinner, kümmert sich ja seit kurzem auch um ihre Agenden.

Ex-Grand-Slam-Siegerin Francesca Schiavone ist Trainerin und Mentorin von Österreichs Top-Juniorin Lilli Tagger.

(Bild: AFP/Bertrand Guay)

Lilli wächst gerade, arbeitet extrem hart. Die WTA-Tour benötigt Spielerinnen wie sie, die so smart und gut im Tennis sind.

Francesca SCHIAVONE, Trainerin von Lilli Tagger

Sportlich äußerte sich ihre Trainerin, Ex-French-Open-Siegerin Francesca Schiavone, nach dem Wimbledon-Turnier voll des Lobes: „Lilli wächst gerade, sie arbeitet extrem hart, hört zu. Sie wird eine Top-Spielerin werden. Eine bescheidene, disziplinierte, respektvolle Person. Die WTA-Tour benötigt Spielerinnen wie Lilli, die so smart und gut im Tennis sind.“