An Salzburg verwiesen

Abtreibung: Frau bekam in Bregenz keinen Termin

Vorarlberg
29.07.2024 18:19

Am Vorarlberger Landeskrankenhaus (LKH) Bregenz bekam eine ungewollt Schwangere keinen Termin für einen Abbruch. Sie wurde stattdessen an Salzburg verwiesen. Begründet wird damit, dass ein Abbruch in Bregenz nur bis zur 13. Schwangerschaftswoche durchgeführt wird. Das ist ein Zeitpunkt, der noch vor der gesetzlichen Frist liegt.

In Österreich ist ein Schwangerschaftsabbruch bis zum Beginn der 16. Woche straffrei. Die Betroffene war im Mai in der 13. Schwangerschaftswoche, als sie sich an das Vorarlberger Landeskrankenhaus wandte. Einen freien OP-Termin hätte es dort in sieben Tagen gegeben. Im Krankenhaus wird die Frist aber bereits mit dem Ende der 13. Woche gesetzt.

Später handle es sich um ein „ganz anderes Vorgehen“, einen „viel größeren Eingriff“, heißt es. Darauf würden sich Krankenhäuser im Allgemeinen nicht einlassen, sagte Michael Rhode, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, zum ORF Vorarlberg. Ethische Bedenken hätte es jedenfalls nicht gegeben, denn sonst würde der Eingriff gar nicht angeboten werden.

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Es tut uns leid für jede Frau, wo wir das Angebot nicht bieten können. Aber das sind die uns gesetzten Rahmenbedingungen, die wir einhalten müssen.

Michael Rhode, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe

 Arzt kritisiert Vorgehen
„Es tut uns leid für jede Frau, wo wir das Angebot nicht bieten können. Aber das sind die uns gesetzten Rahmenbedingungen, die wir einhalten müssen.“ Man habe auf andere Möglichkeiten, wie eine in Salzburg, verwiesen. Die Betroffene wandte sich stattdessen an jenen Gynäkologen, der in Vorarlberg bisher die einzige Anlaufstelle für Schwangerschaftsabbrüche war. Der teilpensionierte Mediziner führt noch medikamentöse Abbrüche durch.

Ihm nach sei alles nach Plan verlaufen. Das Vorgehen seiner Kolleginnen und Kollegen kritisiert er: „Im Landeskrankenhaus Bregenz wird nicht das gemacht, was vorher von der Politik versprochen wurde – nämlich innerhalb der Frist Schwangerschaftsabbrüche zu ermöglichen.“

Informationen angekündigt
Das Krankenhaus kündigte nun genauere Informationen auf der Webseite an, Frauen seien beim ersten Beratungstermin bereits über die selbst gesetzte Frist informiert worden.

Wie berichtet, hatte die Vorarlberger Landesregierung nach monatelanger Debatte im Herbst Schwangerschaftsabbrüche als Privatleistung am Landeskrankenhaus Bregenz beschlossen. Mit der Pensionierung des Privatarztes hätte es kein Angebot mehr im Bundesland gegeben. Im vergangenen halben Jahr wurden laut ORF ungefähr 170 Abbrüche durchgeführt, zwei Drittel davon medikamentös.

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