Hisbollah im Visier

Grünes Licht für Rache-Angriff auf den Libanon

Ausland
29.07.2024 21:50

Das israelische Sicherheitskabinett gab Regierungschef Benjamin Netanyahu grünes Licht für den Angriff auf den Libanon, nachdem auf dem israelisch besetzten Golan zwölf Kinder und Jugendliche durch eine Rakete der libanesischen Hisbollah getötet worden waren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mischt sich ein und droht dem jüdischen Staat mit Einmarsch seines Militärs.

Im Libanon und in seiner Hauptstadt Beirut liegen die Nerven der meisten Einwohner schon seit Monaten immer wieder blank – aus Angst vor einem israelischen Angriff und dem möglichen Ausbruch eines wirklich großen Krieges. Nach dem Tod von zwölf Kindern und Jugendlichen beim Einschlag einer Rakete der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah in ein Fußballfeld auf dem israelisch besetzten Golan ist die Situation noch angespannter.

Alle Opfer des Raketenangriffs auf den drusischen Ort Majdal Shams waren zwischen zehn und 20 Jahren alt.  (Bild: APA/AP)
Alle Opfer des Raketenangriffs auf den drusischen Ort Majdal Shams waren zwischen zehn und 20 Jahren alt. 
(Bild: AP/Gil Eliyahu)
(Bild: AP)

In den Straßen Beiruts, deren südliche Vororte fest in Hisbollah-Hand sind, stauten die Autos sich zwar wie jeden Tag, trotzdem glich die Stimmung der Ruhe vor dem Sturm. Die nationale Fluggesellschaft hat viele Maschinen, die gerade im Ausland waren, nicht zurück nach Beirut fliegen lassen. Daraufhin haben auch einige internationale Fluggesellschaften ähnlich reagiert und Beirut aus ihrem Flugplan gestrichen.

Berichte: Hisbollah hat vorsorglich viele Stellungen geräumt
Tatsächlich ist nicht auszuschließen, dass die israelische Luftwaffe neben Hisbollah-Stellungen im Südlibanon bei ihrem erwarteten Rache-Angriff auch der Hisbollah zuzuordnende Ziele in Beirut oder eben den Flughafen ins Visier nimmt. Berichten zufolge hat die Hisbollah viele ihrer Stellungen bereits vorsorglich geräumt.

Hisbollah-Kämpfer sind bereit für den Krieg. (Bild: AP)
Hisbollah-Kämpfer sind bereit für den Krieg.

Erdogan droht mit Einmarsch
Unterdessen sorgte der türkische Präsident Erdogan für internationales Aufsehen. Er drohte Israel mit dem Einmarsch des türkischen Militärs, indem er sagte: „So, wie wir in Berg-Karabach hineingegangen sind und wie wir in Libyen hineingegangen sind, werden wir mit ihnen dasselbe tun.“ Wirklich ernst zu nehmen ist diese Drohung nicht, sie kommt bei Erdogans Heimatpublikum aber sehr gut an.

Israels Außenminister Israel Katz verglich Erdogan daraufhin mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein, der im Jahr 2003 nach einem US-Einmarsch gestürzt und drei Jahre später hingerichtet worden ist: „Erdogan tritt in die Fußstapfen von Saddam Hussein und droht mit einem Angriff auf Israel. Er soll sich nur erinnern, was dort geschah und wie es endete.“

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