Im Sommer gibt es deutlich mehr Stromausfälle als zu anderen Jahreszeiten, dieser Eindruck täuscht nicht. „Wir haben österreichweit im Juni, Juli und August doppelt bis dreimal so viele Stromstörungen wie in den restlichen Monaten des Jahres“, sagte Christian Call, Sprecher der Wiener Netze. „75 Prozent der Stromstörungen sind fremdverursacht.“ Das liege an den „drei ‘B‘ – Bagger, Baum und Blitz“, sprach er von durch Bauarbeiten oder Unwetter beschädigten Leitungen.
Im Sommer gebe es vermehrt Bautätigkeiten. Gerade in Städten wie Wien, wo sehr viele Stromleitungen unter der Erde verlaufen, seien Beschädigungen bei Baggerarbeiten ein Thema. In Wien liege der Anteil der fremdverursachten Stromstörungen im Sommer bei 80 bis 85 Prozent.
Umstürzende Bäume und Blitze
Weitere dieser äußeren Ursachen sind Unwetter und Blitze bei sommerlichen Gewittern. Umstürzende Bäume und Blitze beschädigen immer wieder oberirdische Stromleitungen. Trafostationen können durch Starkregen überflutet werden und so ausfallen.
Die Netze in Europa und auch in Österreich seien hervorragend gewartet und gepflegt, betonte Call. Österreich habe im internationalen Vergleich ein ausgezeichnetes Stromnetz, sei aber trotzdem „vor Einflüssen von außen nicht gefeit“. Von Stromstörungen betroffene Gebiete können oft zumindest teilweise relativ rasch aus der Ferne gesteuert durch Umleitungen wieder an das funktionierende Netz angeschlossen werden. Der Rest der Ausfälle muss manuell behoben werden, erläuterte der Wiener-Netze-Sprecher.
Netzlast immer noch im Winter höher
Einen erhöhten Stromverbrauch – etwa durch Klimaanlagen – und etwaige damit verbundene Probleme gibt es in Österreich im Sommer nicht. Die Netzlast im Stromnetz „ist immer noch im Winter wesentlich höher als im Sommer“, sagte Call. Im Winter seien mehr Menschen zu Hause, es ist weniger lang hell und es wird daher mehr Licht aufgedreht und öfter daheim gekocht. Zudem sind Heizungen beispielsweise mit Umwälzpumpen ausgestattet, was ebenfalls den Stromverbrauch im Winter erhöht.
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