Zweite Chancen für ein Weiterkommen gibt es in der einen oder anderen Sportart, seit Paris nun auch bei Olympischen Spielen in der Leichtathletik. Wird eine neue Regeln eingeführt, ist Kritik nicht weit.
Hoffnungsläufe werden in den Disziplinen 200, 400, 800, 1.500 m sowie 100 m/110 m Hürden und 400 m Hürden durchgeführt. Aus Österreich sind somit über die Stadionrunde Susanne Gogl-Walli, Mittelstreckler Raphael Pallitsch und Hürdensprinter Enzo Diessl betroffen. Nicht alle können dem etwas abgewinnen.
Ob das die Leichtathletik attraktiver für die Zuschauer macht, wage ich zu bezweifeln“
Hannes GrubeÖsterreichischen Leichtathletikverband
Für Hannes Gruber vom Österreichischen Leichtathletikverband ist es ein Versuch, der vielleicht nicht die gewünschte Wirkung erzielen wird. „Der Internationale Verband probiert auf allen Ecken und Enden, neue Dinge zu installieren. Ob das die Leichtathletik attraktiver für die Zuschauer macht, wage ich zu bezweifeln“, sagte der Sportkoordinator zur APA. Bewährt sich der Testlauf aber, wird das Schema wohl fixer Bestandteil in der Zukunft werden.
Diessl freut die Chance auf den Hoffnungslauf, denn so habe er zumindest zwei Einsätze, sagte der Steirer. Sein Vorlauf findet am Sonntag statt (18 kommen direkt weiter), der Hoffnungslauf am Dienstag nächster Woche (6 steigen auf), Semifinale der Top 24 am Mittwoch und Finale der Top acht am Donnerstag. „22 Leute rennen um die letzten sechs Plätze. Egal wie es läuft, ich habe zwei Chancen. Das ist sehr cool.“
Das World Athletics Council stimmte bereits vor einem Jahr der Neuerung zu und bestätigte die Repechage-Round. Auf 110 m Hürden hält sich die Strapaze mit einem zusätzlichen Rennen noch in Grenzen, über 1.500 m sieht es freilich anders aus. Da käme auf die Läufer – im eigentlich aber besten Fall, weil es die Endlauf-Teilnahme bedeuten würde – je ein Rennen am Freitag, Samstag, Sonntag und Dienstag zu.
„Das kann fast nur schiefgehen“
„Das kann fast nur schiefgehen. Wie soll das funktionieren? Meine Prognose ist, dass niemand der aus den Hoffnungsläufen ins Halbfinale kommt, dann das Finale erreicht. Da ist man ausgebrannt, ist man leer. Ich würde davon abraten, das so durchzuziehen“, sagte der EM-Sechste Pallitsch zur APA. Die Wettkampfregeln sind aber freilich längst abgesegnet. Nun gilt es, damit klarzukommen. „Man könne über diese Distanz an zwei Tagen performen, aber nicht an drei hintereinander.“
Und Pallitsch gab Folgendes zu bedenken. „Es könnte sein, dass ich im Vorlauf nach fünfhundert Metern sehe, dass ich den Anschluss nicht habe, und dann halt den Motor abstelle. Es gäbe keinen Grund für mich beispielsweise und provokant gesagt, mich da zu bemühen, wenn ich ohnehin automatisch eine zweite Chance habe. Für das Publikum wären solche Rennen ein Wahnsinn.“
Gogl-Walli hätte mit Montag, Dienstag und Mittwoch ebenfalls an drei Tagen hintereinander zu laufen, ehe es vor dem freitägigen Finale einen Tag Pause gäbe. Für die EM-Siebente aus Oberösterreich sollte der Direktaufstieg in das Halbfinale drinnen sein. „Für das Semifinale werde ich sicher im Bereich meiner Bestleistung oder darunter laufen müssen. Ich werde von Anfang an voll attackieren und mich in erste Linie auf meinen Lauf konzentrieren, um eine gute Zeit zu erzielen“, meinte sie.
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