Erneut gerät ein Fall innerhalb der Diensthunde-Einheit ans Tageslicht, der Tierschützer aufhorchen lässt. Ein Polizeihund aus Niederösterreich soll vor Schmerz kaum noch aufstehen können, doch das Innenministerium erteilte zwei Wochen lang kein grünes Licht für die dringend empfohlene Operation.
Wer schon einmal unter Rücken- oder Bandscheibenproblemen litt, der weiß ob dieser unerträglichen Schmerzen. Jede noch so kleine Bewegung führt zu einem messerscharfen Stechen, ohne Schmerzmedikamente und ärztliche Hilfe ist so etwas nicht auszuhalten.
Ähnlich dürfte es gerade einem neunjährigen Diensthund der niederösterreichischen Polizei gehen. Bereits seit Mitte Juli könne er kaum noch aufstehen und sich nur unter starken Schmerzen bewegen, wurde der „Krone“-Tierecke aus Polizeikreisen zugetragen.
Operativer Eingriff nötig
Vom behandelnden Tierarzt soll ein „akuter Schub des Cauda-Equina-Syndroms“ diagnostiziert worden sein. Das ist eine Verengung der Nervengänge im Lendenwirbelbereich, die mit einer Operation behoben werden kann.
Dem Vernehmen nach wurde von der zuständigen Landespolizeidirektion – wie in solchen Fällen üblich – im Innenministerium um Zusage der Kostenübernahme angesucht. Doch nach „Krone“ Informationen blieb diese Anfrage zwei Wochen unbeantwortet, sogar trotz Urgenz der Polizeidirektion Niederösterreich kam von der für Diensthunde zuständigen Stelle im Ministerium keine Reaktion.
Kein grünes Licht für OP
Offenbar ist die Verzweiflung unter der Belegschaft groß, denn man wandte sich mit der Bitte anonym zu bleiben an die „Krone“-Tierecke. Diese bat den Diensthunde-Verantwortlichen im Ministerium um Stellungnahme, warum man sich so lange Zeit lässt, dem Tier die dringend nötige medizinische Hilfe zukommen zu lassen.
Die Antwort aus dem Ministerium folgte prompt, man versicherte dass die Informationen des Insiders nicht stimmen würden und alles bereits für den nötigen Eingriff in die Wege geleitet wurde. Die „Krone“ ging dem nach und konnte erfahren, dass tatsächlich mittlerweile eine mündliche Zusage für die OP erfolgt war.
Warum das zufälligerweise am gleichen Tag passierte, als das Ministerium von der Tierecke mit der Anfrage konfrontiert wurde, lässt naturgemäß Raum für Spekulationen. Dass der Unmut innerhalb der eigenen Reihen auch in Bezug auf den Umgang mit den Tieren so groß ist, dass regelmäßig Missstände nach außen getragen werden, sollte den Verantwortlichen zu denken geben.
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