Vorsicht, es wird kompliziert: Es geht um zwei Frauen, die im Vorjahr zu männlich für die WM waren, heuer aber weiblich genug für Olympia sind.
Imane Khelif aus Algerien und Lin Yu-ting aus Taiwan sind zwei Boxerinnen. Sie sind heuer in Paris olympisch aktiv. So weit nicht weiter aufregend oder gar schlagzeilenproduzierend. Wäre da nicht ihre pikante Vorgeschichte. Denn noch vor einem Jahr waren die beiden bei der WM gesperrt gewesen. Sie waren – in der Tat – beim Geschlechtstest des Boxverbands IBA durchgefallen: zu viel Testosteron. Daher keine Chance auf WM-Medaillen im Frauenboxen.
IOC genehmigt Start
Ein Jahr später sieht die Sache – warum auch immer – anders aus. Khelif boxt in der 66-Kilo-Klasse, Kollegin Lin in der 57-Kilo-Kategorie. Vor einem Jahr noch zu männlich fürs Frauenboxen, sind sie jetzt weiblich genug. Warum? Weiß so recht niemand. Weil das IOC, im Gegensatz zum IBA, keine Ergebnisse von Geschlechtstests veröffentlicht. Und stattdessen lediglich verlautbaren ließ, dass die beiden startberechtigt sind.
Yu-ting äußerte sich bisher zu der Causa nicht, Kollegin Khelif sehr wohl. Sie ortet gegenüber der AFP eine von manchen Kreisen initiierte Verschwörung, um die algerische Flagge bei Olympia nicht hieven zu müssen. Durchgekommen sind die Verschwörer – so es sie gab – eh nicht. Yu-ting darf starten.
Wetten, dass die Causa hohe Wellen schlagen wird?
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