Gardasee-Villen

Benko: Hausdurchsuchungen der WKStA in Luxemburg

Wirtschaft
30.07.2024 19:06

Nächster Knalleffekt in der Affäre um Österreichs bekanntesten Bankrotteur: Ermittler durchkämmten Signa-Büros im Großherzogtum.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat im Zuge der Ermittlungen rund um Signa-Gründer René Benko am Dienstag Hausdurchsuchungen in Luxemburg durchführen lassen. Das ergaben Recherchen von „Krone“ und „News“, die von der WKStA am Dienstagabend bestätigt wurden. Der Zugriff erfolgte im Wege eines Amtshilfeverfahrens mit den Strafbehörden im Großherzogtum. In Luxemburg hatte Benkos undurchsichtige Signa-Gruppe über die Jahre bekanntlich eine Vielzahl an Gesellschaften errichtet.

Vermutete Vermögensverschiebungen
Im aktuellen Fall geht es um Vermögensverschiebungen im Zusammenhang mit dem Projekt „Villa Eden Gardone“. Benko hatte am 17. August 2023, als der Signa-Gruppe das finanzielle Wasser bereits bis zum Hals stand, aus Korea die Absage einer 400-Millionen-Euro-Finanzierung erhalten. Daraufhin schrieb er seinem Finanzchef Manuel Pirolt ein Wort mit vier Buchstaben:„FUCK“.

Dann geht es Schlag auf Schlag: Bereits am 18. August 2023, nur einen Tag nach der Absage der Koreaner, wird in der Signa-Gruppe ein höchst dubioser Deal schriftlich umgesetzt und abgewickelt. Im Zentrum steht eine Benko-Stiftung, die offenbar als letzter sicherer Bunker für Benkos Millionen gedacht ist: Die INGBE aus dem diskreten Liechtenstein, 2014 von Benko und seiner Mutter Ingeborg errichtet.

(Bild: Krone KREATIV, zVg.)

Sechs Traumvillen wandern in die INGBE-Stiftung
An diesem 18. August 2023 überträgt die INGBE Stiftung mit Sitz in Vaduz ihre aufgrund der Insolvenz wenige Monate später nahezu wertlosen 578.905 Aktien an der Signa Prime für 46 Millionen Euro an die Signa Holding. Im Gegenzug, als Tauschgeschäft, wandern sechs werthaltige Traumvillen am Gardasee, die von Stararchitekt David Chipperfield entworfen wurden, für exakt denselben Betrag in die INGBE-Stiftung der Benkos.

War Benko „zentraler Entscheidungsträger“?
Benko ist bei diesem Deal laut Verdachtslage der WKStA „als zentraler Entscheidungsträger und treibende Kraft hinter den Transaktionen“ zu sehen. Im Visier der Behörden stehen allerdings auch der ehemalige Signa-Holding-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber sowie der langjährige Signa-Finanzchef Manuel Pirolt.

Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

In den Deal involviert war eine luxemburgische Signa-Gesellschaft. Die WKStA ist bei dieser Hausdurchsuchung offenbar auf der Suche nach Unterlagen zu diesem verdächtigen Tauschgeschäft.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right