Ein schlechtes Benehmen attestierten Regionalliga-Klubs dem ASK Klagenfurt und sind froh, dass sie nicht mehr nach Fischl müssen. Dafür greift nun Treibach in der dritthöchsten Spielklasse an – und dafür tief ins Börserl. Kärntens zweiter Regionalliga-Vertreter, die WAC Amateure, setzt in der neuen Spielzeit auf einen Klagenfurter im Trainerstab. . .
Ein kostspieliges Abenteuer! Das wartet auf Treibach in der Regionalliga Mitte. Rund 250.000 Euro blättert der Klub für eine Saison hin. „Das ist nur der Spielbetrieb für die Kampfmannschaft, da ist noch kein Nachwuchs dabei“, erzählt Treibachs Sportboss Stefan Weitensfelder. Alleine die Reisekosten – mehr als 5000 Kilometer spult man bei den Auswärtsspielen ab – samt Verpflegung bewegen sich zwischen 25.000 und 30.000 Euro. „Aber wir arbeiten nur im Rahmen unserer Möglichkeiten – um uns braucht sich keiner Sorgen zu machen. Wenn wir den Klassenerhalt nicht schaffen, werden wir zu 100 Prozent wider finanziell gesund in der Kärntner Liga antreten.“
Freitag: Treibach – Wallern, Deutschlandsberg – Hertha Wels, DSV Leoben – LASK/OÖ Amateure, Weiz – Vöcklamarkt (alle 19).
Samstag: Wildon – Gurten (18), Oedt – Vorwärts Steyr (18.30), St. Anna/Aigen – Gleisdorf (19).
Sonntag: WAC Amateure – Ried Amateure (17.30).
Für Weitensfelder ist es die erste Saison als Sportboss in der Regionalliga. „Ich bin gespannt zu sehen, wie es bei den etablierten Klubs abläuft. Was es noch braucht, dass man ein echter Drittliga-Verein ist.“ Für die Kurstädter ist es nach den Saisonen 2021/22 und 2022/23 der dritte Auftritt in der Regionalliga.
Kein Zuschauermagnet
Einen Zuschauerboom erwartet man sich aber nicht. „Im ersten Jahr waren die Leute neugierig, da hatte Treibach noch gute Zahlen. Im zweiten waren es dann weniger. An die Massen, die man bei einem Derby gegen Kraig hat, werden wir nicht rankommen“, weiß Weitensfelder.
Auf einen Gegner freut er sich ganz besonders: den zwangsabgestiegenen DSV Leoben. Den Sportdirektor der Donawitzer, Thomas Janeschitz, kennt er schon länger: „Er war einst mein Trainerausbilder beim ÖFB. Wir hatten damals viele gute Gespräche.“
Sportlich will man natürlich die Klasse halten, setzt dabei auch auf heimische Talente. So sollen unter anderem der 17-jährige Tristan Stocklauser und Timo Sampl (18) ihre Chancen erhalten. „Und auch aus dem Nachwuchs kommen noch viele Talente nach. Da wäre es wichtig, wenn wir in der Regionalliga bleiben“, so Weitensfelder. Klar ist: Treibach ist der ganz große Underdog.
Ein schlechtes Bild hat ASK Klagenfurt in der Regionalliga Mitte abgegeben! Sportlich war’s mit Rang zwölf Rang zwar okay. Abseits des Rasens hatte man sich jedoch keine neuen Freunde gemacht – denn über die Auftritte der Klagenfurter waren die anderen Klubs so verärgert, dass sie sich nun sogar freuen, nicht mehr nach Fischl düsen zu müssen. Weil der Verein ja freiwillig abstieg, nun mit dem HSV eine Spielgemeinschaft in der 2. Klasse bildet.
Denn die damalige Truppe um Coach Dietmar Thuller tat alles, um den Gegnern das Leben zu erschweren: So wurde auch gerne mal den Gästen verboten, am Hauptfeld aufzuwärmen – sie sollten auf den Kunstrasen. „Die anderen Teams wurden provoziert. Da hat man kein gutes Bild abgegeben“, erklärt Silvo Kumer, ehemaliger Regionalliga-Obmann.
Auch über die Anstoßzeiten bei Heimspielen, teilweise Sonntag-Vormittag, echauffierten sich die steirischen Klubs, die so sehr früh anreisen mussten.
Weiters beklagten auswärtige Klubs den Umgang mit Schiris seitens des ASK-Trainerteams. Mit all diesen Themen hätten die Klagenfurter auch bei der saisonabschließenden Regionalliga-Sitzung konfrontiert werden sollen. Jedoch tauchte dort kein Verantwortlicher des Vereins auf. . .
Es war ein Drama für die WAC Amateure in der Vorsaison. Punktegleich mit dem 13. Gleisdorf musste man den vermeintlichen Gang in die Kärntner Liga antreten – aber durch den Verzicht des ASK gab’s für die Elf von Nemanja Rnic doch das Ticket für die Regionalliga. „Für die Talente ist das sportlich extrem wichtig“, sagt der Trainer.
Damit solch ein Desaster nicht erneut passiert, muss sich einiges ändern. So dürfen die Jungwölfe nicht wieder den Start verschlafen: In der Vorsaison hatte man im Herbst nur zwölf Zähler geholt, war Letzter. Um in der Frühjahrstabelle mit 23 Punkten gar Platz sechs zu belegen. Was aber zu wenig war. Rnic: „Bei jungen Teams gibt es bis zum Frühjahr immer eine Entwicklung – heuer müssen wir uns schneller finden.“
Das Trainerteam ist jedenfalls umgebaut worden: Rafael Graf ist neuer „Co“, Ex-Austria-Klagenfurt-Goalietrainer Thomas Lenuweit übernimmt nach Christian Dobniks Abgang zu Hartberg die Schlussmänner.
Am Feld soll ein routiniertes Duo mehr Qualität bringen: Zu Konstantin Kerschbaumer kam auch Sturm-Ass Thorsten Röcher von den Profis runter. Dazu die beiden ukrainischen Romaniuk-Zwillinge Bohdan und Kyrylo (23) vom ASK. „Wir haben diesmal mehr Routine“, weiß Rnic.
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