Zum Bundesligastart

Sky Sport: „Wir hatten noch nie so viele Kunden“

Unterhaltung
01.08.2024 06:00

Morgen, am 2. August, startet die österreichische Fußball-Bundesliga mit dem Spiel GAK vs. FC Red Bull Salzburg in die neue Saison. Alle 195 Spiele werden wieder von Sky übertragen. Sky-Österreich-Geschäftsführer Michael Radelsberger und Sky-Österreich-Sportchef Uwe König geben einen Einblick in Gegenwart und Zukunft ihrer Partnerschaft.

„Krone“: Herr Radelsberger, Herr König – am Freitag startet die einheimische Bundesliga mit dem Duell GAK vs. FC Red Bull Salzburg in die neue Saison – welche Erkenntnisse haben Sie aus der letzten gezogen? Was gab es zu verbessern, zu adaptieren oder zu verändern?
Uwe König: Das ist eine sehr gute Frage, die wir uns im Redaktionsteam laufend stellen. Eine Neuerung ist, dass es ab der kommenden Saison individuelle Einzelspielvorläufe für jede Begegnung geben wird. Manchmal kamen in der Vergangenheit einzelne Vereine in der Vorberichterstattung der Konferenz zu kurz. Sei es aufgrund der Themenlage bei anderen Vereinen oder aus anderen Gründen. Da wir unseren Zusehern den bestmöglichen Service liefern wollen, bieten wir künftig jedem Verein noch mehr Plattform. Ab der neuen Saison gestalten wir für alle Konferenz-Spiele auf dem jeweiligen Subfeed Sky Sport Austria 2 bis 4 einen individuell gestalteten Vorlauf. Dieser startet 15 Minuten vor Kickoff und zeigt relevante Interviews, Fakten und Daten über die jeweiligen Vereine.

Sie sind bei allen 195 Spielen live mit dabei. Wie viel Manpower braucht man dafür und kann man ungefähr in Arbeitszeit bemessen, welchen Aufwand das bedeutet?
König: Richtig, wir produzieren alle 195 Bundesligaspiele und bilden diese redaktionell ab. An einem Spieltag mit sechs Matches sind dafür rund 200 Personen im Einsatz. Bei 32 Spieltagen pro Saison kommt da schon einiges an Manpower zusammen.

Wie würden Sie die Attraktivität der österreichischen Bundesliga bewerten? Spüren Sie Veränderungen im positiven bzw. negativen Bereich und wie sieht es bei den Quoten aus?
Michael Radelsberger: Wir sind sehr zufrieden und schauen positiv in die kommende Saison. Wir konnten die Quoten in den vergangenen Saisonen signifikant - im zweistelligen Prozentbereich – steigern und sehen immer noch Luft nach oben

SPÖ-Parteichef Andreas Babler hat unlängst für Fußball im Free-TV appelliert. Wie geht es Ihnen damit und welchen Wert soll/darf die Fußball-Bundesliga für den zahlenden Konsumenten zu Hause haben?
Radelsberger: Die Forderung ist nicht neu. Auf jeden Fall handelt es sich hierbei um eine Diskussion zwischen Liga und Politik. Wenn sie entscheiden, dass bestimmte Rechte ausschließlich für „Free-To-Air“-Anbieter ausgeschrieben werden, gibt es weniger Bieter – was sich auf die Höhe der Lizenzsumme auswirken könnte. Für uns ist es am besten, wenn die Rechteausschreibung offen bleibt. Aber wenn die Liga glaubt, dass eine andere Lösung besser für den österreichischen Fußball ist, werden wir das zur Kenntnis nehmen und entsprechend darauf reagieren.

Das Sky-Studio für die startende Bundesliga-Saison steht in Wien-Auhof und wartet mit allerlei technischen Finessen auf. (Bild: Sky/Max Brucker)
Das Sky-Studio für die startende Bundesliga-Saison steht in Wien-Auhof und wartet mit allerlei technischen Finessen auf.

Es gibt immer wieder Kritik seitens der Fußballfans und Sky-Abonnenten über die hohen Abo-Preise. Wie entgegnen Sie dieser Kritik? Und wie wichtig ist allgemein der Servicecharakter und die Kommunikation den Kunden gegenüber?
Radelsberger: Wir haben sowohl bei unserem klassischen TV-Produkt „Sky Q“ als auch mit dem Streamingdienst „Sky X“, wie ich finde, sehr kompetitive Angebote zu fairen Preisen im Markt. Das stetige Kundenwachstum, auch im Sportbereich, bestätigt dies. Kundenservice und Kommunikation stellen eine ganz wesentliche Säule in unserem Business dar. Hier haben wir in den letzten Jahren auch intensiv an einigen Stellschrauben gedreht, um schneller und kundenfreundlicher aufzutreten.

Ein wichtiger Punkt für die Zuseher sind die Experten. Sie haben mit Didi Hamann, Marc Janko, Andi Herzog und Co. eine durchaus bunte Palette. Nach welchen Kriterien wählen Sie sie aus?
König: Unsere Experten wählen wir nach mehreren sorgfältig ausgewählten Kriterien aus, um eine hohe Qualität und Attraktivität sicherzustellen. Fachkompetenz ist dabei ein zentraler Aspekt. Der Infotainment-Charakter spielt ebenfalls eine große Rolle, da es uns wichtig ist, dass unsere Experten Informationen auf ansprechende und unterhaltsame Weise vermitteln können. Wir achten außerdem auf eine gute Mischung und setzen auf verschiedene Typen, um eine breite Palette an Perspektiven und Stärken abzudecken. Besonders im Bereich Fußball ist eine individuelle Fußballerkarriere ein wichtiges Kriterium, da dies Experten ermöglicht, aus erster Hand und mit tiefergehender Einsicht zu berichten. Damit einher geht eine gewisse Bekanntheit, die dabei hilft, das Vertrauen und Interesse des Publikums zu gewinnen.

Ist es für Sie schwieriger, nach einer schillernden EM mit durchaus achtbaren Erfolgen des österreichischen Nationalteams für die Fans und Zuseher wieder auf Alltagskost umzuschwenken?
Radelsberger: Ganz und gar nicht. Die Fans und gefühlt das ganze Land ist in Fußballlaune und diese Stimmung nehmen wir gleich direkt in die neue Liga mit. Die Admiral-Bundesliga ist auch heuer wieder vielversprechend, was Spannung und Qualität betrifft. Und die internationalen Ligen mit den UEFA-Klubbewerben, der Premier League und der Deutschen Bundesliga sind sowieso ein Highlight für jeden Fußballfan.

Die Rechte am vollständigen Bundesliga-Paket haben Sie noch bis 2026. Wie wird dahingehend die unmittelbare und auch fernere Zukunft zwischen Sky und der Bundesliga aussehen?
Radelsberger: Genau, wir übertragen noch bis inklusive der Saison 2025/26 alle 195 Spiele der heimischen Bundesliga. Wir pflegen mit der ÖFBL eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft. Im Zuge unserer Doppelfunktion als Rechtehalter als auch als Produktionspartner haben wir dazu beigetragen, die Admiral-Bundesliga auf das Top-Niveau zu bringen, auf dem sie heute ist. Wir gehen davon aus, dass im Laufe des ersten Halbjahres 2025 die Rechte ausgeschrieben und vergeben werden. Wenn es so weit ist, werden wir uns die Ausschreibungsunterlagen genau ansehen. Ich kann nur wiederholt betonen, dass wir gerne Partner der österreichischen Bundesliga sind und weiterhin bleiben wollen.

Der Fußball wird den Zusehern nicht nur im Pay-TV ins Haus geliefert, sondern auf allen möglichen Plattformen, crossmedial. Welche besonderen Herausforderungen stecken darin für Sky? Und wie sehr modernisieren und adaptieren Sie den Zugang zum Fußball aktuell?
Radelsberger: Wir verstehen uns als 360-Grad-Sportplattform. Die Basis bilden unsere Premium-Sportrechte, die mittlerweile auf insgesamt acht Sky-Sport-Austria-Sendern ausgestrahlt werden und entweder über Sat, Kabel oder IP in einem Bezahlmodell verfügbar sind. Darüber hinaus findet Sport, und da allen voran König Fußball, auf der Plattform skysportaustria.at mit mehr als 500.000 Unique Views sowie unserer Sky Sport Austria App und allen gängigen Social-Media-Kanälen statt. Und das machen die Kollegen ausgesprochen gut.

Neben den Live-Spielen sind natürlich alle möglichen Analysen, Home-Storys, Hintergrundberichte oder Porträts wichtig. Worauf legen Sie Ihren Fokus da in besonderer Form?
König: Analysen und Hintergrundberichte sind für uns äußerst wichtige Programmpunkte. Unsere Experten liefern fundierte Analysen, die einen zentralen Teil unserer Vor- und Nachberichterstattung darstellen. Hintergrundstorys und Porträts sind ebenfalls essenziell, da sie uns ermöglichen, nah an den Geschehnissen zu sein und die Spieler dem Zuschauer näherzubringen.

Wird sich die Art der Konsumation von Fußball – auch bei Ihnen - mittelfristig verändern und wenn ja, womit ist zu rechnen bzw. wo müssen Sie sich selbst weiterentwickeln?
Radelsberger: Sport bzw. Fußball wird aus unserer Sicht weiterhin live und linear bleiben. Highlights, Clips und News runden das Angebot ab. Technisch wird sich der Empfang in Richtung IP (Internet-Protokoll) bzw. OTT (Streaming von Inhalten über das Internet) weiterentwickeln. Da sind wir aber aktuell mit Sky X schon sehr gut aufgestellt und auch in Zukunft, wie bereits verkündet, werden wir mit den Produkten „Sky Stream“ und „WOW“ internetbasiertes Fernsehen auf ein neues Level heben.

Wie sehen die Abo-Zahlen bei Sky im Sport allgemein aus und welche Ziele hegen Sie dahingehend?
Radelsberger: Als Teil der Comcast-Gruppe kommunizieren wir keine Abo-Zahlen. Was ich sagen kann, ist, dass wir noch nie so viele Kunden hatten, sowohl im Sport- als auch im Fiction-Bereich. Wir sind auf weiteres Wachstum eingestellt und sehr zuversichtlich, dass wir das mit dem aktuellen Fußball-Line-Up abrufen können.

Sky-Österreich-Sportchef Uwe König blickt optimistisch in die neue Fußballsaison. (Bild: Karo Pernegger / Kollektiv Fischka)
Sky-Österreich-Sportchef Uwe König blickt optimistisch in die neue Fußballsaison.

2025 startet bei Ihnen mit „Sky Stream“ ein neues Dachprojekt – wie wird das aussehen, wie geht die Entwicklung voran und worauf darf man sich freuen?
Radelsberger: Mit „Sky Stream“ kommt 2025 das beste TV-Produkt, das es derzeit am internationalen Markt gibt, nach Österreich. „Sky Stream“ ist rein IP-basiert, läuft also über Internet. Es braucht keinen Kabel- oder Satellitenanschluss, nur eine kleine IP-Box, und somit gibt es keine technische Barriere mehr. Unser Versprechen lautet, Fernsehen wird einfacher, übersichtlicher und intuitiver als je zuvor.

Viele Menschen stört es, dass sie für ihre Lieblingsserien oder auch Lieblingssportarten unzählige verschiedene Anbieter abonnieren müssen. Gibt es dahingehend Möglichkeiten für einen Zusammenschluss oder ist so etwas eher Wunschdenken?
Radelsberger: Genau diesem Thema haben wir uns verschrieben. Wir nennen es Content-Aggregation. Unser Ziel ist es, auf der Sky-Plattform alle relevanten Content-Anbieter zu bündeln und es den Zusehern so einfach wie möglich zu machen, ihre Lieblingsinhalte zu sehen. Wir bündeln etwa Netflix und Paramount+ mit Sky-Programmen oder haben alle wichtigen Apps von Disney+, Amazon Prime bis DAZN auf unserer Plattform. Mit „Sky Stream“ wird das Benutzererlebnis dann noch intuitiver, aber ja, es gibt bei Sky eine Lösung für den Content-Dschungel.

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