Er habe sich schon sehr lange die Entwicklung der Argumentation in der Debatte angesehen und dabei den Eindruck gewonnen, dass die Befürworter der Wehrpflicht einfach keine Argumente dafür haben, wie die Zukunft des Bundesheeres aussehen soll, ist der Ex-Kanzler überzeugt. "Vielmehr ist zu befürchten, dass es mit dem alten Trott weitergeht, wenn nun die Wehrpflicht bleibt", gibt er zu bedenken. Deshalb sei für ihn klar: "Ohne dafür ein Konzept für die Zukunft zu kennen, kann ich nicht für diese Wehrpflicht stimmen."
"So vieles hat sich eben nicht bewährt"
Vranitzky sieht seinen Meinungsschwenk durchaus als Empfehlung für die Volksbefragung am Sonntag: "Und wenn jetzt immer gesagt wird, die Wehrpflicht hätte sich bewährt, dann muss ich da schon darauf kontern. So vieles hat sich eben nicht bewährt. Sonst wären ja nicht Tausende junge Soldaten von diesem Dienst so enttäuscht und würden ihre Präsenzdienst-Monate nicht als vergeudete Zeit sehen."
Vranitzky kritisiert ÖVP-Angriffe gegen Darabos
Der Ex-Kanzler kritisiert auch die Angriffe der ÖVP gegen Verteidigungsminister Norbert Darabos: "Vor ihm führten viele Jahre ÖVP- und FPÖ-Politiker das Verteidigungsministerium. Die hätten schon viel früher alles dafür tun können, damit das System besser wird."
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