Nachdem bereits zahlreiche Bescheide für den Ausbau des Sonnenschutzherstellers Schlotterer in Adnet vorliegen, reichten nun Naturschutzbund und Landesumweltanwaltschaft Beschwerde gegen den Naturschutzbescheid ein. Der Bau verzögert sich laut Schlotterer erst einmal um ein Jahr.
Eigentlich wollte man beim Adneter Sonnenschutzhersteller Schlotterer bereits 2025 mit dem Bau des sogenannten „Werk 3“ starten. Das ist nun hinfällig. Im Juni hat der Betrieb den Naturschutzbescheid erhalten. Somit wären alle Bewilligungen der Bezirkshauptmannschaft erteilt und der Bau im Folgejahr hätte starten können.
Verfahren beim Landesverwaltungsgericht
Doch Naturschutzbund und die Landesumweltanwaltschaft legten Beschwerde gegen den Bescheid ein. Damit ist das Landesverwaltungsgericht am Zug und muss über die Rechtswidrigkeit des Bescheides entscheiden. Dieses Verfahren wird dauern.
Hauptgrund für die Verzögerung von einem Jahr ist laut Schlotterer aber, dass man die benötigte Waldfläche nur im September/Oktober roden könnte. Bis dahin rechnet man nicht mit einer Entscheidung. Somit könne erst im Herbst 2025 wieder gerodet werden.
Geschäftsführer: „Projekt soll umgesetzt werden“
Schlotterer-Chef Peter Gubisch sagt hierzu: „Wir konnten uns die Beschwerden inhaltlich noch nicht im Detail ansehen, werden diese aber sehr genau prüfen. Wir hatten bereits im Vorfeld ein Fachgutachten erstellt und einen Naturschutzsachverständigen beauftragt, um mit dem Erweiterungsbau die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Unser Projekt soll umgesetzt werden, auch wenn wir jetzt zum zweiten Mal eine Verzögerung akzeptieren müssen.“
Nun plant Schlotterer um: Statt 2025 soll erst 2026 mit dem Bau gestartet werden. Fertig soll das Werk 3 im Jahr 2030 sein. Der Hersteller geht dann davon aus, dass bis 2040 ganze 700 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Wirtschaftlich bezeichnet Geschäftsführer Gubisch die Verzögerung als „kein Beinbruch“. Die Kapazitäten aktuell seien nicht erschöpft, es werde nicht so viel gebaut, weshalb das Unternehmen die Verzögerung wirtschaftlich gut verkrafte.
Proteste im Vorfeld
Gewerberechtlich und baurechtlich wurden die Bewilligungen bereits im Vorjahr erteilt – inklusive positiver wasser- und forstrechtlicher Prüfung. Gegen den Ausbau des Werks auf den sogenannten Adnetfeldern machten bereits im Vorfeld zahlreiche Bürgerproteste unter dem Motto „Rettet die Adnetfelder“ aufmerksam. Auch im Vorjahr hatten Naturschützer in dem Bereich auf geschützte Tierarten, wie Zauneidechsen, Fledermäuse oder Äskulapnattern, hingewiesen.
Seitens der Landesumweltanwaltschaft heißt es in einer ersten Stellungnahme, Hauptkritikpunkt sei die neu zu bauende Zufahrt inklusive massiver Hangabsenkungen.
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