Der russisch-nordkoreanische Schulterschluss macht sich zunehmend auch an der Front in der Ukraine bemerkbar. Nachdem der Einsatz von Raketen aus Nordkorea bereits nachgewiesen wurde, sorgt nun ein Bild einer Drohne für Aufsehen. Darauf zu sehen: ein nordkoreanisches Panzerfahrzeug.
Erst kürzlich haben Kim Jong Un und Wladimir Putin bei dessen Besuch eine enge militärische Zusammenarbeit besiegelt. Russland erhofft sich dabei Nachschub an Waffen und Kriegsgerät beim Angriffskrieg auf die Ukraine. Eine erste unmittelbare Folge daraus könnte die Sichtung einer Aufklärungsdrohne nahe der Front bei Charkiw sein.
Drehbare Abschussvorrichtung
Auf einem Bild der Mission soll ein Panzerabwehrsystem vom Typ Bulsae-4 zu sehen sein – dabei handelt es sich um ein System aus nordkoreanischer Fertigung, bestehend aus einem Radpanzer, auf dem eine drehbare Raketenabschussvorrichtung montiert ist. Über Bulsae-4 sind nur recht spärliche Informationen bekannt, besonders daran ist aber, dass es Lenkraketen abfeuert, bei denen nach dem Abschuss noch die Flugbahn verändert werden kann.
Trifft Panzer an empfindlichster Stelle
Der Radpanzer basiert dabei auf dem sowjetischen Schützenpanzer BTR-80. Die Lenkflugkörper sollen dabei, wie etwa die amerikanische Panzerabwehrrakete Javelin, in der Lage sein, Panzer von oben zu treffen – also dort, wo sie in der Regel am verwundbarsten sind. Die Raketen sollen in einem Radius von bis zu zehn Kilometer ihr Ziel treffen können.
Erstmals wurde das System im Jahr 2016 lobpreisend im nordkoreanischen Fernsehen propagiert – es ist aber gänzlich unklar, wie viele solche Panzer das abgeschottete Land tatsächlich bereits produziert hat.
Willkommener Praxistext bei Kampfbedingungen
Während Militärblogger berichten, dass ein solcher Panzer bereits sechs Raketen in Richtung der Ukraine abgefeuert haben soll, möchte ein Sprecher der ukrainischen Streitkräfte zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bestätigen, dass es sich bei der Sichtung tatsächlich um einen Bulsae-4 handelt.
Bereits gesichert belegt ist jedenfalls, dass Nordkorea Russland bereits mit seit Monaten mit Artilleriegranaten und Raketen beliefert. Die Lieferung von Militärfahrzeugen könnte für Kim Jong Un nun ein willkommener Praxistest sein. So erhält sein Militär schließlich wertvolle Daten über die Leistungsfähigkeit des Systems unter realen Kampfbedingungen.
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