Weltpremiere

Neuer Audi A6: So will er den BMW i5 übertrumpfen

Motor
31.07.2024 15:10

Die Ingolstädter Antwort auf den BMW i5 hat lange auf sich warten lassen – jetzt ist er da, der neue Audi A6 e-tron! Und zwar als Kombi und Viertürer-Coupé. Die technische Basis teilt er sich mit dem Q6 e-tron. Die Reichweitenangaben klingen ziemlich vielversprechend.

(Bild: kmm)

Mit dem A6 e-tron stellt Audi das zweite Modell auf die neue Premium Platform Electric (PPE). Und das bedeutet: 800-Volt-Technik, hohe Ladeströme, große Akkus und Reichweiten bis zu 750 Kilometer, also über 100 Kilometer mehr als beim Q6 e-tron. Damit können die mindestens rund 75.000 Euro teuren A6 Sportback und Avant auch für Viel- und Weitfahrer eine Überlegung wert sein und sollen den Übergang zur E-Mobilität dynamisieren.

(Bild: Audi)

Für den langen Atem der e-tron-Modelle sind für die PPE neu entwickelte Akkus zuständig. Sie bestehen aus zwölf Modulen und liefern eine nutzbare Kapazität von 94,9 kWh. Dank eines aufwendigen Thermo-Managements sollen sie Temperaturschwankungen besser wegstecken als bisherige Stromspeicher bei Audi. Zudem lassen sie sich mit bis zu 270 kW laden – das entspricht bis zu 210 Kilometern Reichweite in zehn Minuten. Anders ausgedrückt: In 21 Minuten lässt sich der Akku von zehn auf 80 Prozent füllen. Außerdem rekuperieren die E-Maschinen mit bis zu 220 kW. Laut Audi lassen sich rund 95 Prozent aller „normalen“ Bremsvorgänge per Rekuperation abwickeln. Mit Paddles am Lenkrad lässt sich die Verzögerungsstufe einstellen.

Bis zu 750 Kilometer
Zum Start Anfang 2025 bietet Audi zwei Antriebsversionen an. Zum einen den A6 e-tron performance als Sportback und Avant mit 270 kW/367 PS und Heckantrieb. Beide beschleunigen in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und werden bei 210 km/h abgeregelt, den WLTP-Verbrauch gibt der Hersteller mit 14,0 bis 17,0 kWh je 100 Kilometer an. Die Reichweiten: Sportback „über 750 Kilometer“, Avant „über 720 Kilometer“.

Ebenfalls von Beginn an am Start sind die beiden Karosserieversionen des S6 e-tron mit quattro-Antrieb und einer Systemleistung von 370 kW/503 PS. Sie brauchen 3,9 Sekunden für den Standard-Sprint und sind maximal 240 km/h schnell. Der Sportback soll mit einer Akkuladung über 670, der Avant über 640 Kilometer weit kommen. „Zu einem späteren Zeitpunkt folgen - marktspezifisch – noch weitere Modelle mit Heck- beziehungsweise quattro-Antrieb“, heißt es aus Ingolstadt. Gemeint sind damit zunächst die Basisversionen mit 210 kW/286 PS, 83-kWh-Akku und Heckantrieb und die quattro-Version mit 315 kW/428 PS. Und dass bei Audi auch schon munter an einer RS-Variante gebastelt wird, ist ein offenes Geheimnis.

(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
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(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)

Top-cW-Wert formt die Karosserie
Dass die neuen Audi-Modelle so hohe Reichweiten vorweisen können, hängt auch mit dem Design zusammen. Als „dynamisch, elegant und progressiv“ bezeichnen es die Ingolstädter. Der erste Eindruck ist positiv: Die Proportionen stimmen (Länge 4,93 Meter, Radstand 2,95 Meter), der neue A6 ist trotz diverser gestalterischer Weiterentwicklungen etwa am Singleframe oder an den Lufteinlässen auf den ersten Blick als Audi zu erkennen, er wirkt modern und schreibt die Tradition der oberen Mittelklasse auf ansprechende Weise fort.

Gleichzeitig rühmen seine Macher die ausgefeilte Aerodynamik, die beim Sportback in einem cW-Wert von 0,21 resultiert. Damit liegt er an der Spitze seines Segments im kompletten VW-Konzern. Der Avant schafft übrigens nur 0,24. Das Kofferraumvolumen des Sportback liegt bei 502 bis 1330 Liter, vorne gibt es wie beim bis zu 1422 Liter fassenden Avant einen 27-Liter-Frunk (= Front-Kofferraum). Limousine und Kombi dürfen bis zu 2,1 Tonnen an den Haken nehmen.

(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)

Die aerodynamisch bis ins Detail optimierten Räder sind zwischen 19 und 21 Zoll groß, zehn Versionen gibt es zur Auswahl, dazu acht Außenfarben von Taifun Grey metallic bis Malpelo Blue metallic.

Eine Komposition in Licht
Wie schon beim jüngst vorgestellten Audi Q6 e-tron war auch das Lichtdesign ein wichtiger Punkt bei der Entwicklung des A6 e-tron. Es gibt individuell einstellbare Lichtsignaturen vorne und hinten ebenso wie die Möglichkeit, andere Verkehrsteilnehmer durch Hinweise auf den digitalen OLED-Heckleuchten vor Gefahrensituationen zu warnen. Premiere bei Audi: Optional sind die vier Ringe am Heck direkt über dem durchgehenden Leuchtenband beleuchtet. Kein wichtiges Detail – aber ein sehr auffälliges.

(Bild: Audi)

Anklappbare Kameras statt Spiegeln
Auch die digitalen Außenspiegel-Kameras gibt es optional für den neuen A6, sie sind mittlerweile anklappbar. Und die Position ihrer Anzeige-Displays wurde verändert: Die Platzierung an den Türinnenseiten im Winkel von A-Säule und Türbrüstung ist gegenüber der ersten Generation eine Verbesserung. Für gelegentliche Nutzerinnen und Nutzer bleibt dieser Blick zurück trotzdem gewöhnungsbedürftig.

(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)

Wenig Gewöhnungszeit dürften Audiphile beim Rest des Interieurs haben. Es folgt dem aktuellen Ziel, alle Bedien- und Anzeigeelemente auf einer digitalen Bühne rund um den Menschen am Steuer zu präsentieren. Sprich: Es gibt das leicht gebogene MMI Panoramadisplay in OLED-Technologie, das aus einem 11,9 Zoll großen Zentralinstrument und einem 14,5 Zoll großen Touchdisplay besteht. Auf Wunsch darf auch der Beifahrer auf einem 10,9 Zoll großen Display herumtatschen.

Innenraum wie im Q6 e-tron
Es geht sehr nobel und wohnlich zu im A6. Die Materialien fühlen sich so wertig an, wie sie aussehen, der Bogen von den Türen über das Armaturenbrett erzeugt ein Gefühl der Geborgenheit. Dazu kommen angenehme Sitze und reichlich Platz, so wie man es in der oberen Mittelklasse eben gewöhnt ist. Wer sich für das „smarte“ Panoramadach entscheidet, kann das Wohlgefühl je nach Lust und Laune durch den nach oben offenen oder den intransparenten Blick nach oben steigern.

Audi hat sich wie beim Q6 e-tron für das „Android Automotive OS-Bordsystem“ entschieden, mit den dank Over-the-Air-Updates jeweils aktuellen Audi-connect-Diensten und dem serienmäßigen e-tron-Routenplaner. Dazu sind Apps etwa aus den Kategorien Musik, Video, Gaming, Navigation, Parken und Laden, Wetter und Nachrichten verfügbar. Die Segnungen der Künstlichen Intelligenz kommen durch die Verbindung zu ChatGPT ins Auto.

(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)

Ganz schön schlau ist auch der neue Adaptive Fahrassistent plus. Er unterstützt beim Beschleunigen, Bremsen, Halten von Geschwindigkeit und eingestelltem Abstand sowie bei der Spurführung. Dazu nutzt er hochauflösende Kartendaten und in der Cloud berechnete Schwarmdaten anderer Fahrzeuge. Serienmäßig sind im Neuen der Parkassistent plus, eine Rückfahrkamera und die Einparkhilfe plus mit Distanzanzeige.

Die Preise für Österreich wurden noch nicht bekannt gegeben. Orientierung bieten die Preise für den deutschen Markt: ab 75.600 Euro für den A6 e-tron Sportback, ab 99.500 Euro für den S6 e-tron, die Avant-Modell sind jeweils 1650 Euro teurer. Erste Bestellungen (S6 e-tron quattro) sind ab September möglich, die ersten Auslieferungen verspricht Audi für Anfang 2025.

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