Bis an die 35 Grad wurden dieser Tage an einigen Orten Tirols gemessen. Eine neue interaktive Karte zeigt die Hitzebelastung in allen Bezirken Österreichs. Tirol ist teilweise noch im Vorteil, nicht aber Innsbruck.
Wie brutal die von Rainhard Fendrich besungene Hitze der Stadt sein kann, konnte man in den vergangenen Tagen an vielen Plätzen in Innsbruck spüren. Tirols Landeshauptstadt erlebt immer öfter extrem heiße Tage. Aber nicht nur sie!
Zahl der Tage über 30 Grad mehr als verdoppelt
Im Zeitraum 1991 bis 2020 war die mittlere Zahl der Tage über 30 Grad Celsius in Städten in Österreich mehr als doppelt so hoch wie im Zeitraum 1961 bis 1990“, verweist der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Daten der GeoSphere Austria. Ein Wiener Forscherteam hat dazu jetzt für jeden Bezirk und jede Gemeinde einen Hitzebelastungsindex für die Jahre 2018 bis 2023 errechnet.
Dafür wurde die Anzahl der Hitzetage und der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre berücksichtigt. Die Bevölkerungsstruktur wurde berücksichtigt, „weil die zunehmende Zahl an Hitzetagen insbesondere für ältere Menschen eine erhebliche Gesundheitsbelastung darstellt“, betonen die Wissenschafter vom „Complexity Science Hub“ (CSH) Wien und der Wirtschaftsuniversität Wien.
Nur noch Reutte und Imst in der grünen Zone
Schon im Vergleich von 2018 zu 2023 zeigt sich die Zunahme des Hitzerisikos. 2018 galt Tirol (Ausnahme Innsbruck) im Gegensatz zu Regionen im Osten Österreichs als wenig belastet. Im Vorjahr waren nur mehr die Bezirke Reutte und Imst grün, sprich niedrig belastet. Die Forscher räumen ein, dass es immer wieder Jahre mit wenig Belastung geben könne, doch der Trend sei eindeutig: „Der Wandel ist nicht nur auf mehr Hitzetagen zurückzuführen, sondern auch auf die Überalterung der Bevölkerung.“
Bodenversiegelung und Verkehr verringern hilft
Wird nichts gegen die Erderwärmung unternommen, schaut es 2050 düster aus. Ganz Österreich wird sich laut Forschern dann in der roten Zone mit hoher Belastung befinden. Die Politik könne auch lokal viel für Entlastung tun, heißt es. Mehr Grün, weniger versiegelter Boden und Verkehr – so lautet der Appell der Wissenschafter und des VCÖ.
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