Kammer will Anreiz

Hausapotheken als Lockmittel für praktische Ärzte

Politik & Wirtschaft
31.07.2024 16:19

Die oberösterreichische Ärztekammer wirbt um attraktivere Rahmenbedingungen, um 50 Kassenarzt-Stellen in Oberösterreich besetzen zu können. Hausapotheken könnten einen Anreiz darstellen, denn sie sorgen für deutlich mehr Einnahmen. 

Es ist ein Problem, das vor allem ländliche Gebiete betrifft: Mit 31. Juli waren in Oberösterreich 50 Kassenarzt-Stellen nicht besetzt, 38 davon betreffen die Allgemeinmedizin. „Es wird zunehmend schwieriger, diese Stellen nachzubesetzen“, sagt Wolfgang Ziegler, stv. Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in OÖ. Übersetzt heißt das, dass 90.000 Menschen in unserem Bundesland nicht unmittelbar hausärztlich versorgt sind. „Und das bei einer älter werdenden Bevölkerung und zunehmend anspruchsvollerer und aufwendigerer Medizin“, betont Ziegler.

Keine Apotheke im Umkreis von 60 Kilometern
Kein Geheimnis ist, dass ausgeschriebene Stellen mit einer Hausapotheke wesentlich einfacher zu besetzen sind als solche ohne – weshalb sich die Ärztekammer Oberösterreich für eine Änderung der gesetzlichen Grundlage einsetzt.

Im Apothekengesetz ist geregelt, welche Ordinationen eine betreiben dürfen und welche nicht. Und das treibt teils kuriose Blüten. So darf es im Umkreis von sechs Straßenkilometern keine öffentliche Apotheke geben, damit ein niedergelassener Arzt eine Bewilligung bekommt. In der Vergangenheit wurden daher schon Einbahnen umgelegt oder Eingänge umgebaut, um über diese sechs Kilometer zu kommen.

Hausapotheke bringt pro Jahr mindestens 30.000 Euro
„Aktuell gibt es in Oberösterreich 246 Ordinationen mit Hausapotheken, die etwa ein Drittel der Bevölkerung medizinisch und medikamentös versorgen“, sagt Tassilo Dückelmann, Co-Referent für Hausapotheken in der Ärztekammer. Obwohl die Bevölkerung um 40.000 Menschen gewachsen ist, ist diese Zahl gleich geblieben, fügt er an. Wie sein Kollege Ziegler fordert auch er eine Verbesserung der Situation. Fakt ist, dass sich eine Hausapotheke rechnet und so Standorte attraktiver macht. Immerhin bringt jede davon Zusatzeinnahmen von mindestens 30.000 € pro Jahr, rechnen Brancheninsider vor.

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