Ende Juli waren um zehn Prozent mehr Menschen arbeitslos als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,4 Prozent, wie das Arbeitsministerium und das AMS am Donnerstag bekannt gaben. Besonders betroffen waren die Warenproduktion, der Bau und Tourismus.
In diesen Branchen ist die Arbeitslosigkeit um bis zu 18 Prozent gestiegen. Insgesamt waren Ende Juli österreichweit 341.769 Menschen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet. „Die Arbeitsmarktdaten sind ein Spiegelbild der schwächelnden Konjunktur“, sagte AMS-Vorständin Petra Draxl.
Im Juli waren mehr Männer arbeitslos als Frauen, bei Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft war der Anstieg doppelt so hoch wie bei Inländerinnen und Inländern. Wenig Unterschiede gab es diesmal beim Bildungsgrad und Alter.
Hier sehen Sie, wie sich die Arbeitslosenquote seit 2012 entwickelt hat.
Im Bundesländer-Vergleich ist die Arbeitslosigkeit besonders in Wien gestiegen (um 7,1 Prozent). Hier sind vor allem Menschen im Einzelhandel, in der Warenproduktion, Hotellerie, Gastronomie und im Bau betroffen. Während die offenen Stellen in Wien gestiegen sind, ging die Zahl der offenen Lehrstellen deutlich zurück.
Die zweithöchste Arbeitslosenquote hatte Ende Juli das Burgenland, gefolgt von Kärnten und Niederösterreich. Am niedrigsten war der Wert in Tirol und Salzburg.
Hier sehen Sie die Zahlen je nach Gruppe.
Offene Stellen im Dienstleistungsbereich
Österreichweit gab es im zweiten Quartal 2024 um elf Prozent weniger offene Stellen als noch im Vorquartal. Die meisten offenen Stellen gab es laut Statistik Austria im Dienstleistungsbereich. Zudem wurden vor allem in der Produktion und im öffentlichen Bereich Personal gesucht.
„Wir haben als Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft gemeinsam mit dem AMS das Fachkräftebarometer entwickelt, das online abrufbar ist. Die neuen Quartalsdaten (...) mit österreichweit 51 Engpassberufen zeigen, dass weiterhin ein großer Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften besteht. Besonders starken Fachkräftebedarf sehen wir aktuell beispielsweise für Berufe im Bereich Elektroinstallation mit über 3300 offenen Stellen“, sagte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) in einer Aussendung.
Kündigungswellen befürchtet
Draxl rechnet frühestens Ende des Jahres mit einem Aufschwung am Arbeitsmarkt. Sie befürchtet gar Kündigungswellen. Das AMS habe bereits entsprechende Beratungstermine und Meldungen im Frühwarnsystem. Die Kurzarbeit werde ebenfalls wieder stärker kommen.
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