Angriff am 13. Juli

Israel bestätigt: Auch Hamas-Militärchef Deif tot

Ausland
01.08.2024 10:45

Nach der Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Haniyeh in Teheran hat Israel am Donnerstag einen weiteren der führenden Köpfe der militanten Palästinenser-Organisation für „eliminiert“ erklärt: Hamas-Militärchef Mohammed Deif. Der Angriff auf Deif im Gazastreifen fand bereits Mitte Juli statt.

„Die IDF (Israelische Streitkräfte) geben bekannt, dass IDF-Kampfjets am 13. Juli 2024 in der Gegend von Khan Younis angegriffen haben. Nach einer Auswertung des Geheimdienstes kann bestätigt werden, dass Mohammed Deif bei dem Angriff eliminiert wurde“, teilte das Militär mit.

Die Hamas hat sich dazu noch nicht geäußert.

Drahtzieher des Hamas-Überfalls vom 7. Oktober
Deif galt neben den Hamas-Spitzen Jihia al-Sinwar und Haniyeh als Drahtzieher des Angriffs auf Israel am 7. Oktober des Vorjahres. Er ist der ranghöchste von Israel getötete Hamas-Vertreter seit Beginn des Krieges vor neun Monaten.

Seit 20 Jahren von Geheimdiensten gejagt
Deif soll auch für verschiedene andere Anschläge in den vergangenen Jahren verantwortlich sein. Israels Geheimdienste und Militär jagten ihn schon seit mehr als zwei Jahrzehnten.

Vor Bekanntgabe der Tötung Deifs hatten die Ausschaltungen Haniyehs und eines Hisbollah-Kommandanten in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu höchster Anspannung im Nahen Osten geführt. In Erwartung möglicher Vergeltungsschläge nach den Angriffen in Beirut und Teheran befindet sich die israelische Armee in höchster Alarmbereitschaft.

Hamas-Militärchef Mohammed Deif wurde von Israel „eliminiert“. (Bild: AFP/Israeli Army)
Hamas-Militärchef Mohammed Deif wurde von Israel „eliminiert“.

Empörung im Iran
Im UNO-Sicherheitsrat rief der Iran die internationale Gemeinschaft zum Vorgehen gegen Israel auf. Die Tötung Haniyehs in der iranischen Hauptstadt verstoße gegen internationales Recht und „deutet auf eine Absicht hin, den Konflikt zu eskalieren und den Krieg auf die gesamte Region auszudehnen“, sagte der iranische UNO-Botschafter Amir Saeid Iravani in New York. „Insbesondere der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen kann solchen abscheulichen Verbrechen gegenüber nicht gleichgültig bleiben und muss entschlossen gegen diese Verstöße vorgehen“, forderte Iravani weiter.

Ein israelischer Spitzendiplomat wiederum beschrieb im UNO-Sicherheitsrat eine „Scheinheiligkeit“ einiger Länder gegenüber dem Iran. Diese täuschten Besorgnis über eine regionale Eskalation vor, ohne die Wurzel der Eskalation – den Iran selbst – anzugehen. Das iranische Regime destabilisiere den gesamten Nahen Osten, indem es Stellvertretergruppen finanziere.

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