400.000 aufgelegte Kondome, Automaten mit Lecktüchern – bei den Olympischen Spielen in Paris wird „Safer-Sex“ unter den rund 14.000 Athleten groß geschrieben. Doch „rennt’s“ wirklich so, wie vermutet wird? Einer, der es wissen muss, ist Österreichs Ex-Schwimm-Star Markus Rogan. Der vierfachte Olympia-Teilnehmer plaudert aus dem Nähkästchen: „Ja, die ganzen Geschichten und Gerüchte, dass es da sehr viel Geschlechtsverkehr gibt, sind absolut wahr.“
In der „Stadt der Liebe“ geht es heiß her, auch während Olympia. Das bestätigte auch der vierfache Olympia-Teilnehmer und zweifache Silbermedaillen-Gewinner Markus Rogan im Interview mit „Ö1“.
Auf die Frage, wie nah man sich im Olympischen Dorf, einer Art multikultureller WG, wirklich kommt, antwortet Rogan: „Also schon sehr nahe, die ganzen Geschichten und Gerüchte, dass da sehr viel Geschlechtsverkehr gibt, sind absolut wahr.“ Es sei auch spannend, den Leuten auf anderen Ebenen zu begegnen, „weil man auch sieht, wie es funktionieren kann, wenn die Welt mal für zwei Wochen so tut, als wäre alles in Ordnung“, so Rogan.
Rogan hat viermal an den Olympischen Sommerspielen teilgenommen: 2000 in Sydney, 2004 in Athen, 2008 in Peking und 2012 in London. Zwischen 2001 und 2010 holte er neun WM-Medaillen und zwei Silbermedaillen in Athen. Mit insgesamt 34 Medaillen bei Großveranstaltungen ist er bis heute der erfolgreichste österreichische Schwimmer.
Es ist wunderschön zu spüren, wie ein Land hinter einem steht. Man steht für einen Moment auf der Weltbühne. Und dann – das war für mich das Schönste – gibt man nach der Runde die Fahne ab und verschwindet quasi im Nichts.
Markus Rogan über den Fahnenträger-Moment 2012 in London.
„Das war das schönste Heulen meines Lebens“
In London 2012 hatte er die Ehre, Österreichs Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier zu sein. „Das war das schönste Wechselbad der Gefühle meines Lebens“, erinnert sich der 42-Jährige: „Es ist wunderschön zu spüren, wie ein Land hinter einem steht. Man steht für einen Moment auf der Weltbühne. Und dann – das war für mich das Schönste – gibt man nach der Runde die Fahne ab und verschwindet quasi im Nichts. Dann ist man ganz allein mit sich, nachdem so viele Leute mich gesehen haben. Das war das schönste Heulen meines Lebens.“
Interessant ist auch, welche Unterschiede Rogan zwischen den Olympischen Spielen und anderen Wettkämpfen sieht. „Ich glaube, der einzige Unterschied ist, dass mehr Leute zuschauen und man mehr (Geld, Anm. d. Red.) bekommt, wenn man gewinnt“, sagt Rogan, der inzwischen in Los Angeles lebt, wo 2026 die Sommerspiele stattfinden werden.
Die Olympischen Spiele seien vor allem mit seinen Jugendwettkämpfen nicht zu vergleichen. „Die schönsten Wettkämpfe meines Lebens waren für mich die österreichischen Kinder-Mannschaftsmeisterschaften auf der Gugl in Linz. Die Wettkampfregeln sind ja genau gleich. Da gibt es bei Olympia keinen Unterschied. Und die Bedeutung und die Freude in dem Moment alles zu geben und sein ganzes Herz in diesen Wettkampf zu stecken – das ist exakt das Gleiche“, erklärt Rogan.
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