Ein von Hunden zu Tode gehetzter Hase sorgt für Empörung unter Tierfreunden. Erneut gerät damit eine Ortsgruppe des „Vereins für Schäferhunde“ in die Kritik, nachdem erst kürzlich zwei Hunde auf einem ähnlichen Platz – wir haben berichtet – dem Hitzetod erlegen waren.
Der Vorfall dürfte sich nach Informationen der „Krone“ bereits Mitte Juli auf dem Übungsplatz des „SVÖ Eisenstadt“ ereignet haben. Zwei Schäferhunde konnten von ihrer Besitzerin nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden, und hetzten einen unabsichtlich auf den Platz gelangten Feldhasen über die eingezäunte Wiese.
Hase lief in Welpenbereich
Das gestresste Wildtier konnte sich nach einiger Zeit in den abgezäunten Welpenbereich der Hundeschule retten. Doch weder die Hundehalterin, noch der informierte Obmann des Vereins hielten es dem Vernehmen nach nötig, nach dem gejagten Hasen dort Ausschau zu halten, um mögliche Verletzungen festzustellen.
Trauriger Todeskampf
Das Tier blieb sich selbst überlassen und dürfte noch einige Stunden qualvoll mit dem Tod gekämpft haben, ehe es den Folgen der Hetze erlag. Erst am nächsten Tag kümmerte sich jemand um den Kadaver und entsorgte ihn in einem entsprechenden Container der Tierkörperverwertung.
So weit, so traurig! Den Hunden selbst kann man keinen Vorwurf machen, denn offenbar haben sie noch nicht gelernt, ihren Jagdtrieb zu kontrollieren und auf Abruf zu ihrer Besitzerin zurückzukehren.
Dass aber keiner der (nicht-) handelnden Personen dem Hasen in irgendeiner Form Hilfe leisten wollte, lässt tief blicken. Steht es mit der Tierliebe doch nicht so zum Besten, wie von Vereinen dieser Art immer vollmundig betont wird? Oder hört diese einfach beim eigenen Tier auf?
Schweigen im Walde
Die „Krone“ Tierecke hat den Vereinsobmann schriftlich kontaktiert, um Gelegenheit zu geben, den Vorfall aus seiner Sicht zu betrachten. Doch das Mail blieb (bis zu Redaktionsschluss einen Tag später) unbeantwortet.
Für den Vize-Präsidenten des burgenländischen Jagdverbands ist die Sache allerdings eindeutig. Im Gespräch bestätigt Ewald Frank der „Krone“, dass dieser Fall mit einem Wildunfall beim Autofahren vergleichbar ist: „Natürlich darf man ein verletztes Wildtier nicht im Stich lassen. Über die örtliche Polizei muss der Jäger informiert werden, der entscheidet dann über die weitere Vorgehensweise“.
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