Bäuerin verärgert

Urlauber „verwechseln“ Kuhherde mit Streichelzoo

Oberösterreich
02.08.2024 11:20

Erst Ende Juni starb eine 40-Jährige im Salzburger Gasteinertal bei einer Kuh-Attacke. Eine Wanderin am Gosausee wollte eine Gruppe Touristen aus dem Ausland auf die Gefahren aufmerksam machen, doch wurde ignoriert. Auch Landwirtin schäumt: „Wir machen uns das schon lange mit.“ 

Ein ganz und gar nicht „kuhles“ Bild bot sich einer Wanderin (49) bei den beliebten Gosauseen. Sie war mit ihrem Patenkind schon wieder am Rückweg vom hinteren zum vorderen See, als sie auf eine größere Gruppe Touristen traf.

Kühen wollten in Ruhe wiederkäuen
„Da sind rund 15 Personen mitten unter am Boden liegenden Kühen gestanden. Die Kinder sind mit den Oberkörpern auf den Tieren draufgelegen, haben sie gestreichelt und für Fotos posiert“, erzählt die 49-Jährige. Als sie die Urlauber auf die Gefahr aufmerksam machen wollte, hätte man sie nicht verstanden.

Auch Kälber gestreichelt
„Ich habe dann auf Englisch ,It’s dangerous‘ gesagt – das haben sie auch ignoriert.“ In unmittelbarer Nähe sollen sich auch Kälber aufgehalten haben, die ebenfalls begehrte „Fotoobjekte“ waren und von den Urlaubern liebkost wurden.

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Die Kühe sind eh so entspannt.

Urlauber zu Landwirtin

Bäuerin verärgert
„Wir machen das schon Jahre lang mit“, sagt Anja Schweighofer, der die Kühe gehören. Zwar wären bei den Wanderwegen auf beiden Seiten des Gosausees Hinweisschilder aufgestellt, doch immer wieder käme es zu Zwischenfällen. „Wenn wir die Leute darauf ansprechen, meinen viele nur ,die Kühe sind eh so entspannt‘“, erzählt die Landwirtin.

Haftung geklärt
Da auf den Schildern darauf hingewiesen wird, dass ein Betreten der Alm auf eigene Gefahr passiert, sei zwar die Haftungsfrage geklärt, dennoch: „Die Leute meinen, alles ist so lieb und niedlich. Doch eine Kuhherde ist kein Streichelzoo.“ Wanderer sollen Abstand zu den Kühen halten und Hunde im Notfall von der Leine lassen, rät die Bäuerin.

Vorsicht vor Mutterkühen
„Zu Kälbern soll man schon gar nicht hingehen, auch wenn sie alleine sind. Mutterkühe lassen den Nachwuchs teils zurück, um zu fressen. Wenn sie zurückkommen und jemanden als Bedrohung sehen, rennen sie mit Anlauf auf ihn zu.“ Immer wieder kommt es zu gefährlichen Kuhattacken. Erst Ende Juni endete eine solche für eine 40-Jährige im Salzburger Gasteinertal tödlich.

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