Schlotterer-Ausbau

Umweltanwältin: „Der Bescheid ist rechtswidrig“

Salzburg
02.08.2024 09:00

Das Werk 3 von Sonnenschutzhersteller Schlotterer in Adnet soll 700 Arbeitsplätze schaffen. Nun ist das Projekt wegen zweier Beschwerden auf Eis gelegt. Warum die Landesumweltanwaltschaft mit Chefin Gishild Schaufler gegen den Ausbau des Schlotterer Werks und vor allem gegen die Zufahrtsstraße vorgeht.

Kein Ausbau 2025 beim Adneter Sonnenschutzhersteller Schlotterer. Der Grund: Beschwerden der Landesumweltanwaltschaft (LUA) und des Naturschutzbundes gegen den letzten, notwendigen Naturschutzbescheid für den Ausbau des „Werk 3“, einer Produktionsstätte auf den Adnetfeldern für bis zu 700 Mitarbeiter. Die „Krone“ berichtete.

Verzögerung trotz guter Gespräche
Schlotterer Geschäftsführer Peter Gubisch sagt zur Beschwerde: „Wir haben den Bescheid im Juni erhalten und gehofft, dass es damit erledigt ist. Am vergangenen Montag haben wir von den Beschwerden erfahren.“ Der Chef des Gewerbebetriebes führt aus: „Eigentlich haben wir gute Gespräche mit der LUA geführt und sind auf alle Bedenken, so gut es ging, eingegangen.“

Komplettzerstörung des Leitenwaldes
Die LUA mit Chefin Gishild Schaufler will Gubischs Aussagen so nicht stehen lassen: „Es stimmt, wir waren in Kontakt, aber haben stets auf die kritische Zufahrt hingewiesen, wo Lebensraum geschützter Arten zerstört wird.“ Konkret steht in der Beschwerde von der „Komplettzerstörung des Leitenwaldes“, welcher „zahlreiche geschützte und gefährdete Arten, wie Vögel, Fledermäuse und Reptilien“ beheimatet, unter anderem die „europarechtlich streng geschützte Äskulapnatter“.

Streng geschützte Äskulapnattern bewohnen den Leitenwald, der auf 300 Metern Länge abgetragen werden soll.  (Bild: Esterbauer)
Streng geschützte Äskulapnattern bewohnen den Leitenwald, der auf 300 Metern Länge abgetragen werden soll. 

Kampf um Bewilligung seit 2022 
Zusammengefasst: Die Bewilligung wurde trotz Bedenken der Amtssachverständigen erteilt und verstößt laut LUA gegen das Artenschutzrecht. Darum legte sie Beschwerde ein. Seit 2022 kämpft der Sonnenschutzhersteller für die Bewilligung zum Ausbau. Genauso lange kämpfen Naturschützer gegen das Projekt. Nun geht die Causa ans Landesverwaltungsgericht.

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