Was wussten die USA?

Haniyeh-Tod sorgt für Zwist bei Nahost-Verhandlern

Ausland
01.08.2024 22:30

Ein Alleingang Israels bei der Tötung des Führers der islamistischen Hamas, Ismail Haniyeh, sorgt nun für zusätzliche Spannungen unter den Vermittlern im Nahen Osten. Die große Frage dabei: Hatten die USA vor der Mission Kenntnis über die Pläne Israels.

Vertreter aus Ägypten, Katar und den USA hätten wegen des Attentats untereinander Vorwürfe erhoben, sagte ein Vertreter Ägyptens, der Kenntnis von den Gesprächen hat. Ägypten habe kritisiert, die USA verlangten von ihm und Katar, die Palästinenserorganisation Hamas zu Kompromissen zu drängen.

Washington sei seinerseits aber nicht in der Lage, seinen Verbündeten Israel von Provokationen abzuhalten. Die Tötung Hanijas sei rücksichtslos.

„Wie soll so eine Vermittlung gelingen?“
Der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman bin Dschassim Al Thani sorgte mit einem Tweet auf X für Aufsehen: „Wie soll eine Vermittlung gelingen, wenn ein Verhandlungsführer der anderen Seite ermordet wird?“ US-Außenminister Antony Blinken beteuerte, dass die USA von dem Angriff auf Hanija nichts wussten.

Hanija wurde am Mittwoch in seiner Teheraner Residenz brutal getötet. Der Iran und die Hamas beschuldigen Israel und drohen mit Vergeltung. Die israelische Regierung schweigt bisher zu den Vorwürfen.

Jetzt soll umfassender Krieg verhindert werden
Während Ägypten, Katar und die USA seit Monaten verzweifelt eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas anstreben, eskaliert hinter den Kulissen erneut die Lage. Noch vor wenigen Tagen warteten sie auf eine Antwort der Hamas. Doch nun, nach dem Attentat auf Hanija, ist eine Einigung in weite Ferne gerückt.

Ein ägyptischer Insider verriet, dass die Hamas jetzt erstmal einen Nachfolger für Hanija finden muss, bevor überhaupt weiterverhandelt werden kann. Die Vermittler wollen nach der Beerdigung am Freitag den Kontakt zur Hamas wieder aufnehmen, um die nächsten Schritte zu besprechen. Der Fokus liege nun darauf, einen umfassenden Krieg in der Region zu verhindern.

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