Gegen Präsident Maduro
Tote und Vermisste bei Protesten in Venezuela
In Venezuela sind mindestens 16 Menschen bei Protesten gegen den Präsidenten Nicolás Maduro ums Leben gekommen. Elf weitere sind laut der Opposition „verschwunden“. Zahlreiche Staaten zweifeln den Wahlsieg Maduros an.
Nach der Wahl am Sonntag hatte die regierungstreue Behörde den Sozialisten zum Sieger erklärt. Sie veröffentlichte bisher aber nicht die Ergebnisse der einzelnen Bezirke. Die Opposition wirft der Regierung vor, die Wahl gefälscht zu haben, und reklamiert den Sieg für den Gegenkandidaten Edmundo González Urrutia. Er soll 67 Prozent der Stimmen erhalten haben, der amtierende Madura nur 30.
US-Wahlbeobachter: Abstimmung undemokratisch
Dieser Sichtweise schließen sich inzwischen mehrere Regierungen an. Die unabhängige US-Organisation Carter Center, die Beobachterinnen und Beobachter nach Venezuela geschickt hatte, sprach von einer undemokratischen Abstimmung. Auch die G7-Außenministerinnen und -außenminister haben das Wahlamt dazu aufgefordert, die detaillierten Ergebnisse zu veröffentlichen.
Oppositionsführerin untergetaucht
Seit Sonntag gehen immer wieder Menschen gegen die Regierung auf die Straße. Laut Madura wurden bisher 1200 von ihnen festgenommen, 1000 weitere würden noch gesucht. Er sagte, dass auch González und Oppositionsführerin María Corina Machado ins Gefängnis gehörten (siehe Video oben). Machado hält sich aus Angst um ihr Leben bereits versteckt. „Ich schreibe diese Zeilen aus einem Versteck, um mein Leben, meine Freiheit und die meiner Landsleute fürchtend“, teilte sie am Donnerstag mit.
Sie warf den Sicherheitsbehörden vor, mindestens 20 Menschen getötet zu haben. Unabhängige Organisationen sprechen von mindestens elf Todesopfern, andere Quellen von 16.
Schon die Wiederwahl Maduros 2018 war von vielen Ländern nicht anerkannt worden. Da das Militär hinter ihm stand, konnte sich der damalige Parlamentspräsident Juan Guaidó nicht durchsetzen.
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