02.08.2024 12:29

Corona-Kredite:

„Regierung Totengräber des Mittelstands“

Während die Corona-Kredite 2020 eine Hilfe darstellten, sehen viele Klein- und Mittelunternehmen ihre finanzielle Zukunft mittlerweile pessimistisch. Der Grund: Sie können den Kredit nicht fristgerecht zurückzahlen. Finanzexperte Gerald Zmuegg sieht die Regierung als „Totengräber des österreichischen Mittelstandes“. 

Die staatlich besicherten Corona-Kredite laufen in wenigen Monaten aus. Laut einer Studie des Finanzombudsteams gibt fast die Hälfte der befragten Unternehmen an, die Rückzahlungen nicht leisten zu können. „Die Regierung hat es mit den Verordnungen zugelassen, dass die Unternehmen in eine Schuldenfalle getappt sind“, sagt Finanzexperte Gerald Zmuegg im krone.tv-Talk mit Jana Pasching.

Finanzexperte Gerald Zmuegg (Bild: krone.tv)
Finanzexperte Gerald Zmuegg

Konkretes Problem sei die Laufzeit der Kredite: „Die Laufzeit war darauf ausgerichtet, dass es nur einen Lockdown gibt. Bekannterweise ist es dann zu einer Vielzahl an Lockdowns gekommen und die Regierung hat es verabsäumt, die Laufzeit zu verlängern.“

Die Konsequenzen seien weitreichend, erklärt Zmuegg. „Schlussendlich gehe ich davon aus, dass wir spätestens im ersten Quartal 2025 eine zweistellige Arbeitslosenquote haben – eben, weil es diese Konkurse gibt.“ Hier könne man nichts schönreden. Auch die bis dato bekannt gegebene Prognose an Konkurse von 6000 Unternehmen bis Ende des Jahres werde laut Zmuegg nicht halten, sondern weit darüber hinaus liegen. „Weil solche Sonderfaktoren in der Regel nicht berücksichtigt werden.“ Dennoch sei keiner dieser Konkurse notwendig, wenn man die Laufzeit der Kredite verlängert, so der Finanzexperte.

„Wild-West-Manier“
Als Mogelpackung bezeichnet Zmuegg auch die im Juli beschlossene Verordnung zu den COFAG-Hilfsgeldern. „Unternehmen haben zwei Jahre gewartet, dass man etwas regelt, dass die Regierung falsch erlassen hat und sind letztendlich nicht zu dem Geld gekommen, dass ihnen zum Teil versprochen wurde. Das ist Wild-West-Manier, deshalb wird das über kurz oder lang auch beim Verfassungsgerichtshof landen müssen.“  

Die Covid-Finanzierungsagentur (COFAG) wurde per 1. August nach 4 Jahren aufgelöst. Die Finanzverwaltung übernimmt die Rechte und Pflichten. Hier werde es auch Rückzahlungsforderungen kommen, so Zmuegg. Weiter Infos dazu sehen Sie im Video oben.

 krone.at
krone.at
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right