Tour durch Hochwasser
Verfahren: Kim Jong Un kracht mit Boot in Baum
Es sind Bilder, die den sonst so übermächtigen Diktator in einem etwas anderen Licht zeigen. Während er durch das Hochwasser in seinem Land fährt, touchiert das Boot des Diktators Kim Jong Un einen Baum.
Das hätte ordentlich schiefgehen können: Um sich einmal mehr als den großen Volkshelden inszenieren zu können, fährt Kim bereits seit Tagen mit Geländewägen über überflutete Straßen oder begutachtet vom Boot aus das Ausmaß der Naturkatastrophe ein Bild zu machen.
Doch genau dabei kam es zu dem brisanten Zwischenfall. Aufnahmen aus Nordkorea zeigen den Diktator auf einem Schlauchboot, das durch überschwemmtes Ackerland fährt. Kims Bootsführer verliert offenbar kurz die Kontrolle über das Gefährt, das Boot scheint zu beschleunigen und kracht kurz daraufhin seitlich in eine kleine überschwemmte Allee.
Diktator hatte Glück
Sehr zum Schrecken – und wohl auch Ärger – des Machthabers. Er muss sich ducken, um nicht zu sehr von den herabhängenden Ästen getroffen zu werden. Wirklich passiert dürfte bei dem Zwischenfall aber nichts sein: Lediglich die Frisur des Diktators hat kurz darunter gelitten und musste sogleich von ihm wieder glattgestrichen werden. Das Boot konnte seine Fahrt aber ohne besondere weitere Vorkommnisse fortsetzen.
Das Ausmaß der Naturkatastrophe schmeckt Kim aber gar nicht. Erst am Donnerstag wurde bekannt, dass er bereits nach Schuldigen für den gewaltigen Regen sucht. Nach Angaben südkoreanischer Medien sollen bereits rund 1500 Menschen in den Fluten gestorben oder vermisst sein - aus Nordkorea gibt es noch keine offiziellen Zahlen.
Kim will Schuldige bestrafen
Kim ordnete jedenfalls den Behörden an, diejenigen zu bestrafen, die ihre Verantwortlichkeiten vernachlässigt haben sollen. Gleichzeitig ernannte er einen neuen Minister für öffentliche Sicherheit sowie eine neue Parteiführung für die von den Fluten betroffene Provinz. Beobachter deuten das als Schritt einer weiteren „Säuberungswelle“, mit der Kim der Öffentlichkeit hartes Durchgreifen signalisieren will.
Nordkorea ist aufgrund der schlechten Entwässerung, der Abholzung der Wälder und der baufälligen Infrastruktur anfällig für Überschwemmungen durch schwere Sommerregen. Laut der Nachrichtenagentur KCNA wurden in Sinuiju und Uiju etwa 4100 Häuser, 3000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche sowie zahlreiche öffentliche Gebäude, Straßen und Eisenbahnen überflutet.
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