Nach tödlichem Unfall

Wasserretter appellieren: „Sturmwarnung beachten“

Salzburg
03.08.2024 07:00

Tod am Wolfgangsee! Ein Urlauber (41) wollte seine Kinder retten und bezahlte mit seinem Leben. Zum Zeitpunkt der Tragödie gab es eine aktute Sturmwarnung. Experten rufen zu mehr Vorsicht auf. . . 

Wie konnte dieses Unglück passieren? Was geschah im Detail? Auf diese Fragen gibt es auch zwei Tage danach keine Antwort – und wird es vielleicht auch nicht mehr geben. Fakt ist: Ein 41-jähriger Urlauber aus Tschechien ertrank am Donnerstagabend im Wolfgangsee. Im Beisein seiner Kinder und eines guten Bekannten!

Besonders tragisch: Der Tote soll laut „Krone“-Informationen mit seiner Familie erst wenige Stunden zuvor angereist sein. Man traf sich auf einem Campingplatz in St. Gilgen mit einer tschechischen Familie. Gemeinsam nahm man eine Abkühlung im See.

Mann ging fünf Meter von Steg entfernt unter
Gegen 18.30 Uhr zog ein Gewitter auf, der Wind wurde immer stärker. Die Kinder der Urlauber waren mit einem Stand-up-Paddelboard in Ufernähe unterwegs. Der Wind trieb das Brett auf den See hinaus. Der 41-Jähriger und ein Bekannter schwammen zu den Kindern, wollten diese in Sicherheit bringen. Kaum war der Nachwuchs am Ufer, wurde es hektisch. Das Unfassbare war passiert: Vom Familienvater aus Mlada Boleslav fehlte plötzlich jede Spur. Er dürfte sich beim Schwimmen verausgabt haben und untergegangen sein – lediglich fünf Meter vom Badesteg entfernt.

Taucher fanden den Toten gegen 21 Uhr (Bild: Abschnittsfeuerwehrkommando Mondsee/C. Stoxreiter)
Taucher fanden den Toten gegen 21 Uhr

„Die Familien schlugen sofort Alarm. Leider sprechen sie kaum Englisch“, sagt Michael Pacher von der Salzburger Wasserrettung. Die Sprachbarrieren waren rasch überwunden. Einsatzleiter Pacher und seine Kollegen starteten prompt eine große Suchaktion. Knapp 100 Mann der Wasserrettung, Feuerwehren aus Salzburg und dem benachbarten Oberösterreich sowie Rotes Kreuz und die Polizei waren im Einsatz.

Drohnen, Hubschrauber und Einsatzboote suchten die Wasseroberfläche ab. Es dämmerte längst, als Taucher den Leichnam des Mannes in der Tiefe von knapp acht Metern entdeckten und bargen. Man fand den Toten etliche Meter vom Badesteg des Campingplatzes entfernt. Zum Unglückszeitpunkt gab es eine aufrechte Sturmwarnung.

Der Sprengelarzt ordnete eine Obduktion des Leichnams ein. Dies soll klären, ob der tschechische Familienvater vor dem Ertrinken einen Infarkt erlitten hat.

Sturmwarnung – Was tun? 

Angesicht des tragischen Unglücks am Wolfgangsee appelliert Michael Pacher von der Salzburger Wasserrettung: „Sturmwarnungen müssen unbedingt ernst genommen werden.“

An den großen Salzburger Seen gibt es einen Sturmwarndienst – inklusive mehreren Warnleuchten am Ufer. „Wenn diese im Sekundentakt orange blinken, sind Schiffe dazu verpflichtet kehrt zu machen“, sagt Pacher. Auch mit Stand-up-Paddelboards sollte man dann nicht mehr am See unterwegs sein. Die Leuchten blinken ab Windgeschwindigkeiten von 60 km/h. Bei erwarteten Stürmen von 90 Stundenkilometer aufwärts erfolgen zusätzliche Rundfunkdurchsagen.

Diese Leuchten zeigen Sturmwarnungen an. (Bild: Honorar)
Diese Leuchten zeigen Sturmwarnungen an.

Pacher betont: „Wenn sich der Himmel brutal verfinstert, muss man nicht mehr unbedingt im See baden.“ Dies könne durchaus gefährlich werden. Er selbst habe am Donnerstag mit Kollegen der Wasserrettung im Mondsee jugendlichen Stand-up-Paddlern zu Hilfe kommen müssen. „Der Wind war plötzlich sehr stark. Sie hätten es alleine sicherlich nicht mehr ans Ufer geschafft.“ 

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Salzburg



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right