Trampolinspringer Benny Wizani hat am Freitagabend bei den Olympischen Spielen in Paris das Finale der Top acht verpasst.
Der Niederösterreicher, der nach einem im März erlittenen Kreuzbandriss den Aufstieg aus der Qualifikation für unrealistisch angesehen hatte, bekam für seinen ersten Kürversuch 54,990 Punkte. Im zweiten stürzte der WM-Sechste von 2023 bei der Landung des dritten Elements. Er wurde 15. unter 16 Teilnehmern. Nun folgt die Operation am Knie.
Das Antreten bei Olympia mit dieser Verletzung barg eine großes Risiko für den 23-Jährigen. „Seitdem wir entschieden haben, wie operieren nicht, war es ein einziges Risiko“, sagte Wizani. Das Risiko habe sich bereits mehrmals bestätigt: in Wien, beim Training in Paris und dem Aufwärmen für den Wettkampf habe er jeweils einen Schlag abbekommen. „Das werde ich morgen spüren. Aber das war es zu hundert Prozent wert. Jetzt kann ich mich aufs Gesundwerden konzentrieren.“ Dann wolle er wieder den Blick auf Rückkehr zum alten Niveau richten.
Dem Österreichischen Olympischen Comitee hatte Wizani vor den Sommerspielen ein ärztliches Attest bringen müssen, dass er „funktionstüchtig“ für den Wettkampf sei. „Im Endeffekt bin ich ein erwachsener Mensch, der für sich die Entscheidung treffen kann, ob er mitturnt oder nicht. Selbst wenn mir fünf Ärzte gesagt hätten, du solltest das nicht, hätte ich mitgemacht.“
Ihm sei auch nach dem Schlag auf das Knie beim Aufwärmen klar gewesen, dass er das durchziehe. „Egal, wieviele Schmerzen ich habe, ganz egal wieviel Restrisiko für weitere Verletzungen da ist. Ich beiße da jetzt durch und lasse mir diese Teilnahme von nichts mehr nehmen. Ich habe das Allerbeste draus gemacht.“ In der zweiten Kür ging er „volles Risiko“, die Sprünge habe er seit einem Jahr nicht mehr gemacht. „No risk, no fun.“
Wizani sprach von einem „überwältigenden Gefühl“, als er in die Halle getreten sei. „Das Ergebnis war so nebensächlich, als ich die Atmosphäre mitbekommen habe. Weil es so ein gigantisches Gefühl war, dazustehen, diese Unmengen an Leuten zu sehen, die für einen gejubelt haben.“ Auch wenn die Übung weit von seinem eigentlichen Niveau entfernt gewesen sei, sei er „wahnsinnig glücklich“ darüber, weil er das erste Mal seit November eine Kür mit zehn Sprüngen gemacht habe. Den Titel holte sich der Belarusse Iwan Litwinowitsch mit 63,090, der als neutraler Athlet dabei war und sein Tokio-Gold wiederholte.
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