Sie sollten die Zukunft von Eishockey-Linz sein, einige von ihnen sogar die Zukunft von Eishockey-Österreich! Doch nach dem Aus der Black-Wings-Nachwuchsschmiede Steel Wings kurz vorm Saisonstart erhalten die Talente nicht mal mehr die ihnen vertraglich zugesagte Ausrüstung bzw. ihr Gratis-Essen.
Über dem Spielertunnel, aus dem die Cracks am Freitag erstmals seit Monaten zur Eisfläche schritten, hängt das Schild mit der Aufschrift „Ambulanz“. Obwohl ihren Noch-Klub nicht einmal ein Notarzt mehr retten könnte
Ex-Eishockey-Zweitligist Steel Wings Linz!
Diese Spieler bringst du damit um, die sind tot!
Ex-Black-Wings-Manager Gregor Baumgartner
An dessen Kabinentür „Wir san Wings“ steht. „Wir waren Wings“ wäre viel, viel richtiger, wurde doch dem Farmteam des EHC Black Wings am Montag von Präsident Peter Nader aus finanziellen Gründen das Licht ausgeknipst.
53 Tage vorm Liga-Start – und damit zu einem Unzeitpunkt für die Talente. „Diese Spieler bringst du damit um, die sind tot“, hatte der nun bei Drittligist Gmunden als Sportdirektor und Trainer fungierende Ex-Black-Wings-Manager Gregor Baumgartner dazu harte Worte gefunden.
Mit diesen aber wohl nicht übertrieben!
Was soll ich sagen? Ich kann nix sagen! Ich bin nur die Schnittstelle, muss versuchen, Karrieren von jungen Spielern zu retten – das ist schwierig genug.
EHC-Black-Wings-Cheftrainer Philipp Lukas
Als Black-Wings-Coach Philipp Lukas am Freitag kurz nach 16 Uhr in die Linzer EisArena kam, war auch er wortkarger als nach Niederlagen: „Was soll ich sagen?“ Und: „Ich kann nix sagen!“ Um dann später mit sehr, sehr ernster Miene doch zu sagen: „Ich bin nur die Schnittstelle, muss versuchen, Karrieren von jungen Spielern zu retten – das ist schwierig genug!“
So war der Auftakt des den Cracks vorerst zugesicherten Trainings um 24 Stunden verschoben worden, weil am Donnerstag nicht einmal klar gewesen war, ob die rund 20-jährigen Nachwuchscracks übnerhaupt noch versichert wären.
Verspäteter Trainingsstart mit Leihschlägern
Am Freitag mussten einige dann mit ungewohnten Leihschlägern auf Eis, da die für sie bestellten wie die neue Ausrüstung vom Verein bereits an den Großhändler retourniert worden war. Auch gab’s für die Zweitliga-Cracks, die pro Saison acht Mal 300 Euro (in Worten dreihundert) erhalten, nicht mehr das an Trainingstagen vertraglich vereinbarte kostenlose Essen.
Mein Sohn nahm so vieles auf sich, um nun sportlich vor dem Nichts zu stehen.
Die Mutter eines Ex-Steel-Wings-Spielers
„Das haben sich unser Jungs nicht verdient“, sagt eine Mutter die erzählt: „Mein Sohn kam mit der Mannschaft von Auswärtsspielen in Italien teils erst um halb sieben Uhr früh heim – und stand trotzdem zwei Stunden später an seinem Arbeitsplatz. Er nahm so vieles auf sich, um nun sportlich vor dem Nichts zu stehen!“
Während andere Cracks neben ihrer sportlichen Zukunft auch um ihre zugesagten Unterkünfte in Studenten-Heimen bangen müssen. Teammanager Harald Pschernig sagt zu all diesem Problemen: „Bitte Herrn Nader fragen!“ Auf dessen Zusagen sich viele Spieler aber nicht mehr verlassen: Sie stürmen längst die neugegründete Eishockey-Gewerkschaft . . .
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