Wie für Olympia-Gold

Aufgabe gegen Khelif: Dafür gibt‘s 100.000 Dollar

Olympia
03.08.2024 11:05

Es bleibt skurril: Als „Lohn“ für die Aufgabe gegen die „männliche“ Boxerin Imane Khelif erhält die Italienerin Angela Carini jetzt vom internationalen Verband IBA 100.000 Dollar. Genau so viel, als hätte sie Olympia-Gold geholt.

„Ich konnte ihre Tränen nicht sehen“, sagt IBA-Präsident Umar Kremlew. Der von ihm vertretene Box-Weltverband ist ja wegen diverser Skandale in der Vergangenheit selbst vom IOC ausgeschlossen, also für die Abwicklung der olympischen Boxbewerbe nicht zuständig.

Wäre er das, wäre die Algerierin Imane Khelif ziemlich sicher nicht am Start gewesen. Zu hohe Testosteronwerte und ein nachgewiesenes Y-Chromosom hatten ihr schon vor einem Jahr bei der – vom IBA veranstalteten – WM eine Sperre eingebracht. Ginge es nach Kremlew, wäre sie auch bei Olympia gesperrt. „Ich verstehe nicht, warum sie (die IOC-Verantwortlichen, Anm.) das Frauenboxen töten. Ausschließlich geeignete Athletinnen sollten der Sicherheit wegen im Ring gegeneinander antreten.“

IBA-Präsident Umar Kremlew (Bild: AFP/APA/Sajjad HUSSAIN)
IBA-Präsident Umar Kremlew

„Noch nie so einen Schlag gespürt“
Weil das IOC das anders sieht, bestritt – die körperlich offenbar von Natur aus bevorzugte – Khelif am Donnerstag sehr wohl ihren ersten Kampf. Ihre Gegnerin, die Italienerin Carini, gab nach nicht einmal einer Minute auf. Zu groß war die Furcht vor gesundheitlichen Schäden, die sie erleiden könnte. Schon nach den ersten Schlägen habe sie große Schmerzen gespürt, erklärte sie nach dem Kampf. Und: „Ich habe noch nie so einen Schlag gespürt“, spielte sie auf die Kraft Khelifs an.

„Schützen jede Boxerin“
Unter Tränen verließ Carini schließlich den Ring. Und dafür wird sie jetzt entschädigt. „Ich kann versichern, dass wir jede Boxerin schützen werden“, sagt IBA-Boss Kremlew. In diesem Fall sogar finanziell. Der Box-Weltverband „spendiert“ Carini die Kleinigkeit von 100.000 Dollar, etwa 92.000 Euro. Das ist genau so viel, wie die (noch zu ermittelnde) Olympiasiegerin für ihre Goldmedaille vom IOC einstreifen wird. 50.000 Dollar davon gehen direkt an Carini, der Rest ans Trainerteam und den nationalen Verband.

Die Aufgabe hat sich, könnte man sagen, bezahlt gemacht.

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