„Sauschlecht“, aber „so schön“: Markus Fuchs ließ am Samstag nach dem Vorlauf über 100 Meter seinen Emotionen freien Lauf. Im ORF-Interview brach Österreichs Super-Sprinter live im TV in Tränen aus.
„Das ist alles, was ich immer wollte. Ich habe mir meinen Traum erfüllt“, schilderte Fuchs. Dann stockte die Stimme, Tränen kullerten ihm über die Wangen. „Es ist das Schönste, was ich mir überhaupt vorstellen hab können.“
Im Stade de France bestritt Fuchs am Samstag seinen Vorlauf über 100 Meter. Seine Zeit: 10,59 Sekunden – damit lief er nur hinterher. Bei seinem Lauf mit dabei war auch US-Superstar Noah Lyles. „Ich bin einfach dankbar, dass ich das erleben durfte“, so der 28-Jährige, der im Vorfeld mit gesundheitlichen Problemen gekämpft hatte. „Ich bin einfach leer“, beschrieb Fuchs seinen Gefühlszustand.
Enttäuschender 66. Platz
Fuchs heulte wie ein Schlosshund! Österreichs schnellster Mann, ein harter Kerl mit einem weichen Herz, war im dritten 100-m-Vorlauf mit einer für ihn katastrophalen Zeit als Achter chancenlos ausgeschieden. „Das war einfach ein sauschlechter Lauf!“ In der Gesamtwertung landete er auf dem maßlos enttäuschenden 66. Platz …
Ausgezogen war der 28-Jährige, als dritter Österreicher nach Andres Berger (1988) und Martin Lachkovics (2000) das olympische Semifinale über 100 m zu erreichen. Davon war er mit seiner mit Abstand heuer schlechtesten 100-m-Zeit meilenweit entfernt. „Ich hatte mir so viel vorgenommen, wollte alles zeigen, was ich kann.“ Aber in den vergangenen sechs Wochen hatte er drei Wochen krank im Bett verbracht und „nur ein vernünftiges Training auf die Bahn gelegt. So hatte ich komplett meine Form verloren.“ Er hatte sich so sehr auf seine ersten Olympischen Spiele gefreut. Und dann das! „Aber ich bin stolz, hier für Österreich an den Start gegangen zu sein!“, sagte Markus Fuchs. Und dann brach es aus ihm heraus. Tränen über Tränen. Lange nicht mehr in der Lage, einen Satz herauszubringen …
„Total verbockt!“
An einer Nervosität hätte die „sauschlechte Zeit“ nicht gelegen. „Ich war voll fokussiert, war optimistisch. Aber ich habe es dann total verbockt“, gestand der Niederösterreicher, der seit dem Vorjahr mit 10,08 Sekunden den österreichischen Rekord hält und auch heuer 10,21 gelaufen war. Aber 10,59 sind leider ein Wahnsinn für ihn! „Schon in Europa ist es schwer, vorne mitlaufen zu können, aber hier ist das alles noch einmal eine Nummer größer“, sagte er nach dem Rennen in dem mit 66.500 Zuschauern ausverkauften Stade der France.
„Heuer mein letzter Start!“
„Sicher“, so meinte er schließlich, „war dies heuer mein letzter Start, aber sicher nicht mein letzter Start der Karriere.“ Er habe ein gutes Umfeld, das ihn bald wieder aufbauen würde. Auch mit Tränen in den Augen ein Blick nach vorn. Er hofft, dass dies nicht seine letzten Olympischen Spiele gewesen sind …
Bednarek in 9,97
An der Spitze gab es schon fünf Zeiten unter 10,00 Sekunden. Die schnellsten waren die US-Amerikaner Kenneth Bednarek und Fred Kerley mit jeweils 9,97 Sekunden. Die großen Favoriten wie Kishane Thompson (Jam/10,00) und Noah Lyles (USA/10,04) ließen natürlich auch nichts anbrennen.
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