Sprint um Medaille

Haller zeigt bei Olympia mit Spitzenresultat auf

Olympia
03.08.2024 17:31

Im Warten auf die zweite Medaille für das österreichische Olympia-Team in Paris hat am Samstag beinahe Marco Haller unerwartet das zweite Bronze ergattert!

Der Kärntner wurde im längsten Rad-Straßenrennen der Olympia-Geschichte zeitgleich mit dem Dritten Sechster, was drei Jahre nach dem Tokio-Olympiasieg von Anna Kiesenhofer das mit Abstand beste Ergebnis eines ÖOC-Athleten in Männer-Straßenrennen ist. Gold holte wie im Zeitfahren der Belgier Remco Evenepoel.

„Ich habe einfach gepusht, gepusht, gepusht!“
„Was für ein Ort, um das zu gewinnen. Ich bin so stolz, der Erste zu sein, der das Double schafft“, sagte der Doppel-Olympiasieger. „Ich habe einfach gepusht, gepusht, gepusht bis zur Ziellinie.“ Schon solo voran, hatte der 24-Jährige vier Kilometer vor dem Ziel einen Reifendefekt zu überstehen. „Mir ist wirklich übel von der Anstrengung, besonders nach diesem stressigen Moment. Ich musste das Rad wechseln, hatte ein bisschen Stress, aber ich hatte genug Zeit.“ Silber und Bronze gingen mit Valentin Madouas (+1:11 Min.) und Christophe Laporte (1:16) an Franzosen.

Remco Evenepoel (Bild: Copyright 2024 The Associated Press. All rights reserved)
Remco Evenepoel

„Da hätte ich mich echt verewigen können!“
Haller kam nach der 273-Kilometer-Distanz und einer Fahrzeit von rund 6:20 Stunden mit Laporte und fünf weiteren Kontrahenten auf die Zielgerade auf den Trocadero vor dem Eiffelturm. Mit Julian Alaphilippe habe ihn der letztlich als Elfter neun Sekunden hinter ihm gelandete, drittbeste Franzose noch etwas außer Tritt gebracht. „Bis 100 Metervor dem Ziel war Bronze greifbar nahe“, sagte Haller. „Er habe daher ein lachendes und ein weinendes Auge. „Da hätte ich mich echt verewigen können. Nichtsdestotrotz bin ich stolz, wie ich gefahren bin.“

Der 33-Jährige präsentierte sich auf den finalen 50 Kilometer mit drei Schlussrunden im Pariser Zentrum hervorragend, leistete in seiner Gruppe auch Führungsarbeit. Bei der zweiten von drei Passagen des Montmartre-Anstiegs kamen er und andere in einer Spitzengruppe nicht mehr mit dem Tempo des überragenden Evenepoel mit. Der österreichische Klassikerspezialist mit hervorragenden Sprintfähigkeiten hielt sich aber bis zum Schluss bravourös im ersten Verfolgerfeld des Belgiers, der seinen letzten Begleiter Madouas 15 Kilometer vor dem Ziel stehen ließ.

„Mir war eigentlich klar, dass ich früher gehen muss!“
Während sich Madouas knapp vor der ersten Verfolgergruppe ins Ziel rettete, hatte Haller im Sprint eines Septetts gegen Laporte, Attila Valter (HUN) und Toms Skujins (LAT) das Nachsehen. Viele der Stars und Mitfavoriten wie den Ex-Weltmeister Alaphilippe und den zwölfplatzierten Niederländer Mathieu van der Poel ließ er bei seinem Olympia-Debüt aber hinter sich. Das war auch seiner Taktik geschuldet: „Mir war eigentlich klar, dass ich früher gehen muss. Weil wenn die großen Kapazunder gehen, habe ich wahrscheinlich wenig mitzureden.“

„Es war absolutes Tour-de-France-Feeling auf der Strecke!“
Auch Felix Großschartner schlug sich im ungewöhnlich kleinen Feld mit nur 90 Teilnehmern gut, der Oberösterreicher wurde 2:20 Minuten zurück 26. „Es ist doch ein Kurs, der mir nicht ganz liegt, aber ich war immer dabei. Ich bin stolz auf meine Leistung“, meinte der Oberösterreicher. „Das Ergebnis ist vielleicht nicht das, was ich mir erhofft habe. Aber mit ein bisschen einem Glück kann man genauso weiter vorne sein. Marco hat den richtigen Zug erwischt, das hat mich voll gefreut. Es war absolutes Tour-de-France-Feeling auf der Strecke, ein richtig cooles Rennen.“

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