Schürzenjäger Open Air

„Das haben wir bisher noch nie geschafft“

Tirol
03.08.2024 20:56

„Schürzenjägerzeit hamma heit!“, hieß es am Samstag einmal mehr in Finkenberg im Zillertal. Tausende Fans jubelten ihren Idolen beim legendären Open Air unermüdlich zu. Die „Tiroler Krone“ war bereits um die Mittagszeit bei den Bandmitgliedern Zuhause eingeladen.

Unvergessen sind die Szenen, als zigtausende Fans der Schürzenjäger in den 90er Jahren für einen irren Stau im gesamten Zillertal bis nach Rosenheim zurück gesorgt haben. Alle wollten nach Finkenberg zum legendären Open Air. Zu Spitzenzeiten waren es 100.000 (!) Anhänger. Das bestätigt Alfred Eberharter sen. (72), Gründungsmitglied der Schürzenjäger.

Das erste Open Air habe Anfang der 80er Jahre stattgefunden. „Damals spielten wir auf einem Leiterwagen“, schmunzelt er. Über die Jahre hinweg pilgerten immer mehr Fans herein, der Bekanntheitsgrad nahm zu und es stellte sich der Erfolg ein – der Rest ist Geschichte. „Verändert hat mich nie etwas, ich bin immer derselbe geblieben und bin heute noch vor einem Auftritt genau so nervös wie beim ersten Mal“, so Eberharter sen.

Die Schürzenjäger am Samstagabend live in Action. (Bild: Jasmin Steiner)
Die Schürzenjäger am Samstagabend live in Action.

„Zuerst musizieren, dann essen und Hausübung“ 
Sein Sohn, Alfred Eberharter jun., habe von klein auf alles hautnah mitbekommen. „Als ich von der Schule nach Hause gekommen bin, spielte ich zunächst zwei Stunden auf dem Klavier oder Schlagzeug, erst dann aß ich zu Mittag und machte die Hausübung. Meine Prioritäten standen schon damals klar fest“, lacht er. 1998 erfüllte sich schließlich sein Traum: Er wurde Mitglied der Schürzenjäger. „Unseren ersten gemeinsamen Auftritt werde ich nie vergessen, das war der Wahnsinn“, sagt sein Papa.

Alfred Eberharter sen. und Alfred Eberharter jun. (Bild: Jasmin Steiner)
Alfred Eberharter sen. und Alfred Eberharter jun.

Mit der aktuellen Formation verbuchen die Schürzenjäger ebenfalls Erfolge. Seit einem Jahr ist die Band etwa durchgehend in den Airplay-Charts in Österreich vertreten – aktuell sogar mit drei Songs. „Das haben wir bisher noch überhaupt nie geschafft“, strahlt das Vater-Sohn-Gespann.

Einfaches Erfolgsrezept
Offiziell gegründet wurden die Schürzenjäger im Jahre 1973. Was ist das Erfolgsrezept? „Wir sind eine der wenigen Livebands, die es noch gibt. Wir haben immer schon Musik gemacht, die uns gefällt – und das spüren unsere Fans. Wir sind auf dem Boden geblieben, weil es keinen Grund für Überheblichkeit gibt. Und wir sind dankbar dafür, dass die Menschen von überall herkommen – heuer etwa sogar aus Brasilien“, zählen die Eberharters auf.

Tausende Fans pilgerten 1999 nach Finkenberg. (Bild: Birbaumer Christof)
Tausende Fans pilgerten 1999 nach Finkenberg.
Viele von ihnen trugen die Kult-Shirts der Band. (Bild: Birbaumer Christof)
Viele von ihnen trugen die Kult-Shirts der Band.

Moderator und Vorband schwärmen
Einer, der die Schürzenjäger bestens kennt, ist Markus Steindl alias DJ Mox – er moderiert das Open Air. „Es war unglaublich, als damals tausende Fans zu Fuß von Mayrhofen nach Finkenberg marschiert sind – ein Ausnahmezustand für die 2000-Seelen-Gemeinde. Dennoch war immer alles familiär“, schildert er, „vor allem die Tatsache, dass sie immer der Zeit voraus waren, zeichnet die Band aus. Viele fühlten sich von den Songs vor den Kopf gestoßen – doch diese Lieder sind bis heute legendäre Hits.“ Auch die neue Formation passe „perfekt zusammen“.

Ins Schwärmen gerät ebenfalls Alexander Eder, einer der Vorbands beim Open Air: „Die Songs der Schürzenjäger kennt jeder. Den ,Hochzeitsmarsch’ hat mein Papa immer im Urlaub aufgedreht. Und es ist super, dass die Band mit neuer Besetzung weitermacht. Die 100.000 Fans von damals werden sich mit der Zeit wieder zusammenläppern.“

200 Damen vom Kaufhaus Quelle spielten große Rolle
Übrigens: Wie entstand eigentlich der Name „Schürzenjäger“? „Als wir noch zu dritt Musik machten, wurden wir von einer Wirtin in Mayrhofen eingeladen, am Nachmittag für 200 Damen vom Kaufhaus Quelle beim Kaffeekränzchen zu spielen. Das war so lustig, dass sie uns auch für einen Auftritt am Abend im Nachtlokal engagiert hat. Dort stand ein Plakat: ,Heute spielen die Schürzenjäger’. Wir fragten die Wirtin, wer das sei. Sie antwortete: ,Natürlich ihr! Ich habe heute gesehen, wie ihr gespielt habt. Ihr seid wahre Schürzenjäger.’ Und den Namen haben wir behalten – bis heute“, lacht Eberharter sen.

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